Skulpturen - Constantin Brancusi

(Fernsehfilm)
  • Frankreich Sculpture : Constantin Brancusi
? %
Dokumentation / Kurzfilme
Frankreich, 2015, 27 min

Inhalte(1)

In dieser Folge: Wie kein anderer Bildhauer hat Constantin Brancusi die Brücke von Rodins Jahrhundert in das von Kandinsky geschlagen. Die Dokumentation ist ein Streifzug durch sein Pariser Atelier - auf den Spuren des Wegbereiters der Moderne.
Wie kein anderer Bildhauer hat Constantin Brancusi die Brücke von Rodins Jahrhundert in das von Kandinsky geschlagen. Seine Arbeiten bewegen sich an der Schnittstelle zwischen Klassik und Avantgarde, figürlicher und abstrakter Kunst, anatomischer Form und abstrakter Vollendung. Auf der Suche nach der reinen Form ließ sich Brancusi von den Kykladenidolen der vorhellenistischen Periode und der afrikanischen Kunst inspirieren. Vor allem aber bereitete er mit seinem konsequenten Streben nach Vereinfachung der Abstraktion den Weg. Weniger bekannt ist, dass Brancusi seine Arbeiten in seinem Atelier auch fotografierte und filmte. Schon früh begriff der Künstler, welches Potenzial Fotografie und Film für die Bildhauerei bedeuteten: die Möglichkeit, ein Werk von allen Seiten zu betrachten, die Wirkung von Licht und Schatten zu erfassen und es regelrecht in Szene zu setzen. Davon ausgehend entwickelte Brancusi einen sehr kreativen Austausch zwischen seinem plastischen und fotografischen Schaffen. Die Möglichkeiten des Films eröffnete im sein Freund Man Ray.
Der Künstler Alain Fleischer filmt Brancusis Meisterwerke, zuweilen ergänzt durch Aufnahmen aus Filmen, die der Bildhauer in seinem Atelier drehte und die seine künstlerische Position veranschaulichen. Als würden die Skulpturen von jenen vergänglichen Wesen besucht, die sie einst inspirierten. Zu sehen sind unbearbeitete Plastiken, wie „Le Baiser" (Der Kuss), oder auch bereits geschliffene, wie „La Muse endormie" (Schlafende Muse) und die „Oiseaux" (Vögel). Diese vollen, ovalen Formen ähneln Objekten, die bei ihrer Reise durch den Kosmos wie Meteoriten glattpoliert wurden. Brancusi gehört zu den herausragenden Vorreitern des 20. Jahrhunderts. Der Film erschließt sein Werk auf eine neue, sehr persönliche Weise, die die Skulpturen in ihrer Räumlichkeit und in ihrem Verhältnis zueinander erfasst: Wie in einem Planetensystem kreisen „Colonne sans fin" (Endlose Säule), „Oiseau dans l'espace" (Vogel im Raum), „Princesse X" und seine anderen Werke aus Stein oder Bronze umeinander. Scheinbar schwerelos bewegen sie sich vor dem Auge der Kamera oder im Schein des Lichts. (arte)

(mehr)