Der Supervulkan

(Fernsehfilm)
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USA, 2006, 47 min

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Vier Wissenschaftler suchen nach weiteren Anhaltspunkten für einen gigantischen Vulkanausbruch, von dem man annimmt, dass er vor 75.000 Jahren verheerende globale Auswirkungen nach sich zog. Falls sich die These der Forscher bewahrheitet, stellt sich die Frage, ob dieser Supervulkan eines Tages zu neuem Leben erwachen könnte.

Der Ausbruch eines Supervulkans setzt weitaus größere Gewalten frei als alle bisher dokumentierten Eruptionen. Man muss sich eine 15 Kilometer in die Stratosphäre reichende Wolke vorstellen, die einen ganzen Kontinent mit Asche und Gestein übersät, sowie einen weltweiten Nebel aus Schwefelsäuretröpfchen, der die Sonne verdunkelt und auf der ganzen Erde einen vulkanischen Winter auslöst. Neben diesen im Erdinneren schlafenden Monstern sind Vesuv, Pinatubo und Mount St. Helens Zwerge. Und sie schlummern überall auf der Erde, in Italien, Neuseeland, Japan und den Vereinigten Staaten. Der Supervulkan mit der größten Magmakammer befindet sich direkt unter dem Yellowstone National Park im Nordwesten der USA. Forscher sind einem der größten Supervulkanausbrüche der Erdgeschichte auf der Spur. Alle Anhaltspunkte deuten auf eine Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes hin: gigantische Feuersbrünste auf einem Viertel der Erdoberfläche, Hungersnöte und Tod. Die ersten Beweise für diesen Super-GAU der Natur finden sich im ewigen Eis von Grönland. Bohrungen in diesem Eis sind wie Reisen in die Vergangenheit. So stieß der Klimaforscher Greg Zielinski auf sehr hohe Schwefelsäurekonzentrationen. Sie lassen darauf schließen, dass die Atmosphäre vor rund 75.000 Jahren mit Milliarden Tonnen dieser Säure gesättigt war.

Tausende Kilometer entfernt bohrt der Geologe Mike Rampino im Meeresboden nach Beweisen für die 75.000 Jahre zurückliegende Umweltkatastrophe. Damals scheinen zuvor stabile Temperaturen plötzlich rasant gesunken zu sein. Für die dramatische Abkühlung des Erdklimas kann eigentlich nur ein Meteoriteneinschlag verantwortlich gewesen sein. Doch dabei entsteht keine Schwefelsäure. Also bleibt der Supervulkanausbruch die einzig logische Erklärung. An diesem Punkt tritt "Vulkandetektiv" John Westgate auf den Plan. Dank der von ihm entwickelten Techniken kann aus der Vulkanasche auf die jeweiligen Eruptionsformen geschlossen werden. Ascheproben von verschiedenen Orten in Südasien weisen alle die gleiche chemische Zusammensetzung und das gleiche Alter auf. Wird es den Geologen gelingen, die genaue Herkunft der Vulkanasche zu bestimmen und damit den noch nicht identifizierten Feuerberg, dessen gewaltiger Ausbruch 75.000 Jahre zurückliegt? Die spannenden geologischen Ermittlungen führen die Forscher an den Tobasee auf Sumatra. Hier machen sie einen gigantischen eingestürzten Vulkankrater, eine Caldera, aus. In eindrucksvollen Computerbildern stellt die Dokumentation den Ausbruch des Supervulkans nach. Das Geheimnis scheint gelüftet. Doch es bleibt die Frage, ob sich eine solche Katastrophe eines Tages wiederholen könnte. Schon scheint sich der Vulkan im Tobasee erneut zu rühren, und auch der Schläfer unter dem Yellowstone-Park wird früher oder später wieder in Aktion treten. (arte)

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