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Im Mittelpunkt der Handlung stehen die Lehrerin Christine und deren Lebensumstände in den Zeiten des gesellschaftlichen Umbruchs in der DDR im Herbst 1989. Ihr Sohn kehrt in jenen Tagen der DDR den Rücken. Frustriert vom ewigen Gerede der angeblichen Überlegenheit der sozialistischen Gesellschaft, will er weg von der Tristesse und dem ewigen Grau des Alltags. Zudem hatte er der Mutter unterstellt, dass sie nicht begreifen wolle, wie die Lage wirklich im real existierenden Sozialismus ist. Der Weggang des Sohnes lastet stark auf der Lehrerin. Doch damit nicht genug, denn es gibt in diesen Tagen und Monaten auch große Widersprüche zwischen den Lehrern und den Schülern. Alte Werte brechen plötzlich weg, immer wiederkehrende Parolen erweisen sich als unsinnig und der Vergangenheit zugehörig. Christine Rautmann fühlt sich wie eine Außenstehende, ihre Schüler erreicht sie nicht mehr. Doch was soll sie den Schülern sagen, wo sie selbst eine Suchende in den neuen Verhältnissen ist? Einige Schüler verlassen schon voller Verwirrung den Unterricht, meiden die Schule. Frau Rautmann steht vor den Trümmern ihrer Tätigkeit als Erzieherin. In den Augen ihrer Schüler ist sie gleich doppelt gescheitert: als ihre Lehrerin und als Mutter eines Sohnes, der die DDR verließ. Was für sie in diesen Zeiten der grundlegenden Änderungen wichtig ist, sind Personen, die ihr zur Seite stehen und ihr Halt geben. So zum Beispiel ihre Freundin Erika, eine tatkräftige Person. Auch der pensionierte Kollege Schramm macht ihr mit seiner Altersweisheit Mut. Nach einer gewissen Art von Schockstarre entschließt sich Christine Rautmann, wieder zu agieren. Sie macht sich auf die Suche nach ihrem Sohn. Rastlos spricht sie in Lagern für Übersiedler, in Rathäusern und anderen Ämtern vor, um ihren Sohn wieder zu finden. (Verleiher-Text)

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