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Georgien / Frankreich / Japan, 2014, 125 min

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Nino, eine attraktive Frau Mitte 40, hatte in Tiflis zu Sowjetzeiten eine schöne Kindheit. Aufgewachsen in privilegierten Verhältnissen, musste sie sich keine Sorgen um ihre Zukunft machen. Den Lebensverhältnissen im heutigen Georgien ist sie aber kaum gewachsen. Ihr kleiner Laden läuft nicht mehr, und die Lebenshaltungskosten sind dramatisch gestiegen. Unerfahren im Umgang mit Geld, nimmt sie einen viel zu hoch verzinsten Kredit auf, gerät immer tiefer in die Schuldenfalle und bleibt in diesem Teufelskreis gefangen. Wehmütige Gesänge und Wodka kaschieren nur notdürftig eine finanzielle Abwärtsspirale. Ninos Geschichte ist kein Einzelschicksal; zwischen 2009 und 2013 haben 14 Prozent der georgischen Familien ihre Wohnungen und Häuser verloren, weil sie die Kredite nicht zurückzahlen konnten. Salomé Alexis tragikomisches Spielfilmdebüt verleiht der georgischen Finanzkrise ein Gesicht. Die Regisseurin zu ihrem Film: „Ich wollte die Atmosphäre im heutigen Tiflis zeigen, einer Stadt, die ganz in der Hand von Kredithaien und Pfandleihanstalten zu sein scheint. Die heutige Bevölkerung ist mit Finanzdingen weitgehend überfordert, weil sie in der Sowjetzeit nicht gelernt hat, mit Geld umzugehen. Die meisten sind schlicht naiv, andere gierig, manche realitätsfern. ‚Kreditis limiti‘ zeichnet den Lauf eines solchen postsowjetischen Schicksals nach. (arte)

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