Korczak

  • Polen Korczak
Polen / Deutschland / Großbritannien, 1990, 113 min

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Der Kinderarzt und Schriftsteller Janusz Korczak ist Leiter eines Heims für jüdische Waisenkinder. Nach dem deutschen Überfall auf Polen wird das Kinderheim insWarschauer Getto verlegt. Er trotzt dort den entsetzlichen Bedingungen, beschafft Nahrungsmittel und versucht, die Würde und Persönlichkeit der Kinder zu bewahren. Mit großer Hingabe moderiert Janusz Korczak (Wojciech Pszoniak) eine seiner beliebten Warschauer Radiosendungen. Hinterher muss er erfahren, dass es die Letzte war: Als Jude erscheint er den polnischen Behörden 1936 nicht mehr tragbar. Korczak, ein international profilierter Mediziner und Schriftsteller, konzentriert sich nun ganz auf die Leitung des von ihm gegründeten Heims für jüdische Kinder. Die Prinzipien seiner erzieherischen Arbeit sind anti-autoritär, von klein auf lernen Kinder in Korczaks Modellwaisenhaus, sich selbst zu verwalten und Verantwortung zu übernehmen. Nachdem deutsche Truppen Polen überfallen, muss der leidenschaftliche Pädagoge mit seinen Kindern ins Getto umziehen. Durch die Grausamkeit und Unbarmherzigkeit der deutschen Bewacher spitzt sich die Lage für die Juden hier immer mehr zu. Korczak setzt alles daran, seinen Kindern angesichts der täglichen Bedrohung ihre Ängste zu nehmen. Um ihnen das alltägliche Sterben auf den Straßen begreiflich zu machen, inszeniert er mit ihnen ein Theaterstück über den Tod. Unermüdlich durchstreift Korczak das Getto auf der Suche nach Lebensmitteln für seine 200 hungrigen Mäuler und ist sich dabei nicht zu schade, Geld von reichen Getto-Juden anzunehmen, die an der Misere ihrer Landsleute noch verdienen. Dabei gerät Korczak immer wieder in große Gefahr, denn der Unbeugsame weigert sich standhaft, einen Judenstern zu tragen. Mehrmals versuchen einflussreiche Freunde, ihm mit gefälschten Papieren zur Flucht zu verhelfen, doch Korczak lehnt ab. 1942 stirbt er mit seinen Kindern im Konzentrationslager Treblinka. (MDR Fernsehen)

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