Případy 1. oddělení

Na gut, ich habe mir drei Folgen angeschaut, bei denen ich die Pointen und Wendungen ungefähr 15 Minuten vor den Kriminalisten erraten habe. Dann war ich gezwungen, eine seltsame Provinzoperette zu beobachten. Pardon, einen großen Pitaval aus einer kleinen Stadt mit übertriebenen Schauspielleistungen. Die unsinnigen Actionszenen sind total statisch, sie werden aber von der Musik fast so wie ein futuristischer Thriller nach vorne gepusht. Der Blick in die Welt ist interessant. Szenen wie z. B. das Gespräch eines Bullen und einer Journalistin auf einem kalten und leeren Parkplatz sehen aber trotzdem wie ein krampfhaftes Derivat aus. Wenn man sich in der Ästhetik des skandinavischen Filmes noir auskennt, muss man über solche Momente schmunzeln. Wenn sich die Filmemacher bei den angeblich realistischen Fällen für eine rohere Darbietung entschieden hätten (an dem realistischen Charakter habe ich ab und zu stark gezweifelt, manche Abkürzungen im Drehbuch bringen die Logik der Handlung um), hätte die Serie meiner Meinung nach vielleicht nicht so unbeholfen gewirkt. Der Kontrast der doofen Peripetien und des scheinbar schicksalhaften Akzents ist bekloppt. Ich verstehe aber, dass das Phänomen "eines Montagkrimis im Fernsehen" und die tschechische sozialistische Tradition "Bullen mit einem Kaffee, einem alten Weib und einem Hörnchen" nicht so strenge Kriterien vorschreiben. Nach ein paar weiteren routinemäßigen Folgen gebe ich der Serie einen Stern mehr. Als Kulisse ist es OK. Ach, und übrigens, als ich mich neulich mit einem Freund unterhalten habe, der als Kriminalist arbeitet, hat er in echten Fällen ermittelt und nicht in Folgen einer Serie. Und als ich neulich den Fernseher eingeschaltet habe, liefen dort Folgen einer Serie, nicht echte Fälle. Mein Freund, der Kriminalist, hat diese Serie sehr gelobt. Es sei angeblich aus dem Leben gegriffen. (14.01.2014)

I realized how misleading prejudices are after watching several episodes of Major Case Squad. For many years, based on my experience, I had the impression that the creation of a quality crime series in the Czech Republic was as likely as filming a high-budget sci-fi in Vietnam. And behold, they succeeded. The key is the quality screenwriting, which is based on real criminal cases, and also the fact that an experienced criminal investigator contributed to the script and shared his experiences. Thanks to this, it is credible without losing tension and attractiveness. What I appreciate the most is that it goes its own way and does not seek inspiration from abroad. Czech television has produced many series that are obviously inspired by Scandinavian detective series or American action series, with very mixed results. To some extent, I would perhaps adjust the boundless enthusiasm that the series has aroused. It is very solid, but exceptional perhaps only within the very average Czech drama productions, which have been struggling for a second decade, not knowing what to do next and lagging behind modern television trends. The series has a quality cast, and even Bolek Polívka remembered that he could act and stopped just playing himself. Only Sabina Remundová confirmed that she really did not inherit her mother's acting talent. Overall impression: 85% (07.04.2016)