Paradies: Hoffnung

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Melanie (Melani Lenz) steckt mitten in der Pubertät: Die 13-Jährige stellt bei ihrer alleinerziehenden Mutter meist auf Durchzug und verbringt den Tag am liebsten mit Naschen und Abhängen. Natürlich träumt sie wie alle anderen Gleichaltrigen von der ersten Liebe. Diese erlebt die Teenagerin an einem mehr als ungewöhnlichen Ort: einem Diät-Camp im österreichischen Wechselgebirge. Dort versucht sie zusammen mit anderen übergewichtigen Gleichaltrigen, durch körperlichen Drill und strenge Ernährung überschüssige Pfunde loszuwerden. Sobald die Erwachsenen wegschauen, wird aber heimlich Süßes gefuttert, Alkohol getrunken und Flaschendrehen gespielt. Bei ihrer Freundin (Verena Lehbauer) erkundigt sich Melanie über das erste Mal, denn sie hat einen Schwarm: den gutaussehenden Diätarzt (Joseph Lorenz). Der um 40 Jahre ältere Mann weiß bald kaum mehr, wie ihm geschieht. Denn die hemmungslose Zuneigung und die unmittelbare Körperlichkeit des Mädchens berühren sein Herz.
Stillschweigend deckt er eine unerlaubte Discotour, bei der Melanie, komatös betrunken, nur knapp einer Vergewaltigung entgeht. Der Endfünfziger kann nur staunen, wie nahe ihm das Mädchen bereits gekommen ist. Umso schwerer fällt es ihm, die letzte Grenze nicht zu überschreiten. Während ihre Mutter als Sextouristin in Kenia nach Liebe sucht und ihre Tante mit den Abgründen ihres Glaubens ringt, besucht die 13-jährige Melanie ein Diät-Sommercamp – das ist die Ausgangssituation für den Abschluss von Ulrich Seidels Paradies-Trilogie. „Paradies: Hoffnung“ erzählt mit Heiterkeit und Zartheit eine ungewöhnliche Coming-of-Age-Story über die unerlaubte Liebe einer Pubertierenden zu einem um 40 Jahre älteren Mann. In den Hauptrollen beeindrucken die Laiendarstellerin Melanie Lenz und der österreichische Kammerschauspieler Joseph Lorenz. Mit der Berlinale-Premiere schaffte Seidel, was vor ihm nur Krzysztof Kieslowski gelungen war: Die Episoden einer Trilogie nacheinander bei den Festivals in Cannes, Venedig und Berlin vorzustellen. (ARD)

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Marigold 

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Deutsch Es handelt sich hierbei um den auffälligsten, intimsten und, was Seidl betrifft, den bescheidensten und einfühlsamsten Film der Trilogie, welcher eine die Ernüchterung über die gelegentliche Thesenhaftigkeit des Paradies: Glaube sowie der statischen Beobachtungsmethode des Regisseurs glattbügelt, und das diesmal ungewöhnlicher Weise mit einer sich bewegenden Kamera kombiniert, welche dem Film zumindest einen gewissen Hauch an "jugendlichem Elan“ (wenn auch deftigem) ist mutig. Die Arbeit mit Raum und Ritualen ist hervorragend kommt nahezu an die besten Momenten im Film Paradies: Liebe heran. Wenn man sich außerdem beiden Filme parallel dahernimmt, wirkt gemästete Lolita-Version umso bitterer. Das zentrale Thema der sexuellen sowie emotionalen Frustration wird hier zwar durch die Naivität der Reifung zum Schweigen gebracht, allerdings dort, wo es gegeben ist, dass die Heldin nicht dem Weg ihrer Mutter oder Tante folgt. Den ersten Schritt hat man hier hinter sich, und weitere Bissen des Lebens können genauso sehr als eine Diät empfunden werden, wie die letzte Szene. Ich könnte mir keinen besseren Höhepunkt der Paradies-Trilogie vorstellen. ()

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