Bilderbuch Deutschland - 2005 (2005) (Staffel)


Winter im Werdenfelser Land (S10E01)

(Folge)
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Deutschland, 2005, 45 min

Inhalte(1)

Die Zugspitz-Region, international bekannt als grandioses Ski-Gebiet, bietet nicht nur die legendäre Kandahar-Abfahrt, sondern auch das obligatorische Neujahrs-Ski-Springen von Garmisch-Partenkirchen. Darüber hinaus wird der Kalender bairisch durchdekliniert. In Mittenwald, Krün und Grainau wird noch unterschieden zwischen heiligen und halbheiligen Tagen. Im Werdenfelser Land ist alles dramatisch: Die verwitterten Felsmassive von Zugspitze und Waxenstein, die plötzlichen Wetterwechsel, die Eisstürze der Partnachklamm, ebenso wie die Musik von Richard Strauß, der in Garmisch seine Sommerresidenz hatte. Von ihm stammt übrigens die Hymne der Olympischen Spiele von 1936, die im Sommer in Berlin, im Winter in Garmisch-Partenkirchen stattfanden. Rosi Mittermaier und Christian Neureuther sind hier zu Hause. Geheiratet haben sie in der Wallfahrtskirche St. Anton in Partenkirchen unter dem gewaltigen Kuppelfresko des Malgenies Johann Evangelist Holzer. In dem Film von Gertraud Dinzinger erfährt man aber auch, warum gerade der Heilige Antonius, der Schlamperl-Patron, für dauerhaftes Eheglück zuständig ist, wie die Seele der Geige heißt, was der bayrische Vorläufer des Handys war und wie der Rehbraten rosa bleibt. Wer die Werdenfelser Fasenacht nicht selbst erlebt hat, der macht sich keinen Begriff von ihrer Wildheit. Unkenntlich durch ihre hölzernen Larven, erschrecken und „tratzen“ die „Maschkera“ Einheimische und Fremde, demonstrieren Kraft und Lendenstärke, werfen lautstark den Winter und das Althergebrachte hinaus. Im Werdenfelser Land sind der Humor und das Jodeln noch nicht ausgestorben. Hier trifft man auf einen Volksstamm, so markant wie die Berge, der sich seinen Charakter, seine Eigenheiten und seine Musik bewahrt hat. Und hier lebt man immer noch nach dem Motto: „Wenn i a Musi hör, kenn i koa Trauer mehr„. (SWR Fernsehen)

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