Beethoven

  • Österreich Das Leben des Beethoven (mehr)

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Der Film ist ein gutes Beispiel für die Entwicklung des Beethoven-Bildes zu Beginn des 20. Jahrhunderts, das heute noch in Ansätzen zu finden ist: Beethoven als prometheische Lichtgestalt und Rebell, der die historischen Erschütterungen seiner Zeit in großen Symphonien verarbeitet; Beethoven als Komponist, dessen Musik auch deswegen so bewegt, weil in ihr die Tragik nachklingt, die sein Leben überschattet. Dieses Bild zeichnete zuvor bereits der Beethoven-Film „Der Märtyrer seines Herzens“ (1918), ebenfalls mit Fritz Kortner. Anlässlich des 100. Todestages des Komponisten im Jahr 1927 spielte Kortner noch einmal die Titelrolle des Ludwig van Beethoven. Als eine besondere Qualität stellte die zeitgenössische österreichische Presse heraus, dass der Film an Originalschauplätzen wie Schloss Schönbrunn gedreht wurde.
Der Film hat sich nur in der französischen Exportversion erhalten, restauriert wurde er vom Filmarchiv Austria. Die neue Musikfassung des vielfach ausgezeichneten Komponisten Malte Giesen zitiert alle im Film genannten Beethoven-Werke. „Die Idee ist, aus Beethoven-Werken eine Art ‚komponierte Interpretation‘ zu entwickeln, die den Film musikalisch in immer wieder unterschiedlicher Funktion begleitet. Dabei möchte ich mit Techniken arbeiten, die unmittelbar an die zeitgenössische Ästhetik und Philosophie meiner Generation anknüpfen: Remix, Sampling, Shuffling, auch gerade der Mix Orchester/Elektronik soll hier zum Einsatz kommen. Auf diese Weise stelle ich mir die hypothetische Frage: Wie hätte Beethoven komponiert, wenn es schon Elektronik gegeben hätte?“ (arte)

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