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Ein Hotelzimmer, drei Leute: Garcin der Deserteur, Inès die Lesbe und Estelle die Frau von Welt. Ferner vom Leben als irgend möglich, sind sie zu einem gemeinsamen Dasein auf engstem Raum verdammt. Drei Leute, die unterschiedlicher nicht sein könnten, werden zusammen in ein Hotelzimmer gesteckt. Da wären der Deserteur Garcin, die Lesbe Inès und die Frau von Welt Estelle. Dass das die Hölle sein kann, ist verständlich. Dass es tatsächlich die Hölle ist, ist irritierend. Die Hölle – ein Hotel? Wissend, wo sie sich befinden, sind die drei zu Beginn verwundert, als sie feststellen, dass sie keine Flammen, keine Folterinstrumente oder sonstigen physischen Qualen erwarten. Zu dritt, zusammen eingesperrt in einem Raum bis in alle Ewigkeit? Viel zu bieten hat das Hotelzimmer nicht, denn neben drei Sofas, einer Bronzestatue und einem Spiegel gibt es weder Bett noch Badezimmer.
Geschlafen und gegessen wird nicht – also gibt es auch keinen Grund, sich die Zähne zu putzen. Weil die Bewohner an ihr menschliches Leben gewöhnt sind, werden sie oft vom Pagen daran erinnert, dass ihr früheres Leben keine Rolle mehr spielt. Abgesehen von diesem Angestellten, der die einzige sonstige Kommunikationsmöglichkeit bietet, haben sie trotzdem die Möglichkeit, etwas vom irdischen Leben mitzubekommen. Allein für die Zeit, in der auf der Erde an sie gedacht wird, können sie die ihnen dargebotenen Szenen durch ein Fenster observieren und belauschen. Dass es das nicht gerade leichter macht, sollen die drei sehr schnell zu spüren bekommen. Warum das Trio überhaupt in genau dieser Konstellation in der Hölle gelandet ist, kristallisiert sich im Laufe des Films heraus. (arte)

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