Trains of Thoughts

Der Film enthält ein paar Momente, mit denen man sich identifiziert (z. B. das Wahrnehmen der kollektiven Anonymität unter den Menschen im Wagen), als Ganzes hat er aber kein Konzept. Die Autoren haben nur verschiedene Aufnahmen gemacht und ließen verschiedene Menschen in der U-Bahn etwas sagen. Das Interessanteste haben sie dann benutzt. Weder mit einer konkreten Vision noch einem Ziel. Japan ist – auch dank dem Erzähler, der die Sätze ausgezeichnet formuliert – hervorragend. Ähnliche Gedanken über Tokio in 20 Minuten habe ich nirgendswo anders gesehen. New York und Los Angeles sind OK, aber sie sagen oder enthüllen nichts Neues; ähnlich wie bei Hongkong, das im Vergleich zu Tokio einen minimalen Aussagewert hat (man erfährt nur, dass die Menschen Geschäfte stören, die über den U-Bahn-Stationen gebaut werden). Bei Moskau wirkt es so, als ob die Stadt im Film überhaupt nicht wäre, und die älteste U-Bahn der Welt (London) hat man vergessen. (10.07.2012)