Das Lied vom Leben

  • USA Song of Life
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Deutsches Reich, 1931, 48 min (Director's Cut: 55 min)

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Erika’s family has fallen on hard times and she has agreed to marry a rich baron. But during the extravagant betrothal celebration, she realises that the class she’s marrying into is morally corrupt and doomed. In despair, she flees to the harbour, intending to kill herself. But the engineer Igor prevents her from jumping into the Elbe river. His belief in life gives Erika new heart; she is soon pregnant with his child. There are complications during the delivery, but thanks to a caesarean, all goes well. (Berlinale)

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NinadeL 

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Deutsch Die plumpen Methoden des Avantgarde-Kinos, eingezwängt in eine romantische Erzählung über junge Liebe und Mutterschaft, klingen heute eher trivial. Der Reiz liegt auf der Hand, das Animalische ist großartig, die Analogie von jungen Liebenden und tierischen Partnern ist fast schon genial, aber leider funktioniert es nicht zusammen. Der Status von Das Lied vom Leben als spektakulärem Film, sein Wunsch nach Sensation und Durchbruch in der Geschichte der Filmkunst, ist nur allzu offensichtlich. Dennoch ist es sehr wichtig, solche Filme wahrzunehmen, sei es innerhalb einer bestimmten Strömung oder auch nur aus der Position einer periodischen Werbung des Verleihs Merkur-Film heraus, der Das Lied vom Leben mit einer ungewöhnlichen Promotion versah. Wenn man Das Lied vom Leben kennt, versteht man nicht nur den vermeintlich einsamen Charakter von Machatýs Ekstase besser, sondern auch die Unterelemente, die sich in dem späteren Film widerspiegeln, insbesondere durch die Neubesetzung der männlichen Hauptrolle mit dem animalischen Aribert Mog. Nun endlich mag Machatýs Faszination für den zweideutigen Akt der Bestäubung einer Blume und anderer durchsichtiger Symbole im Kontext der damaligen filmischen Wahrnehmung organisch erscheinen. Schließlich spiegelt sich hier auch das Lied von der Arbeit wider, ebenso wie einige der Übertreibungen in der Beziehung des Liebespaares. So bleibt mir wieder einmal nichts anderes übrig, als über die Vergeblichkeit des zeitgenössischen so genannten Filmwissens zu seufzen, das sich seit so vielen Jahrzehnten nicht um den zeitbezogenen Kontext kümmert, sondern es in völliger Verzweiflung vorzieht, den Film in der Bipolarität des Weltgeschehens zu ertränken und Film ohne Film zu studieren. ()