Hara-Kiri- Tod eines Samurai

Eine reine, präzise Handwerkskunst, die sowohl erbärmliches Melodrama als auch das Chambara-Thema der Samurai-Ehre zu verarbeiten vermag. Eine exzellente Komposition mit einem "überteuerten" drastischen Ereignis, das sogleich eine vollkommen neue Motivation und eine in die Erzählung selbst eingebettete Erzählung erhält. Eine wundervolle Leistung Koji Yakushas. Miike bleibt abermals mit beiden Füßen auf dem Boden, altmodisch, jedoch einige Szenen sind in Sachen Brutalität und gut ausgewählten Details doch sehr einprägsam. Wenn es da nicht ums 3D wäre, würde ich mich kaum beschweren können: Warum sollte ich mir denn einen intimen Film ansehen, der auf Dialogen und oftmals dunklen Szenen mit zwei brillenbestückten Duellen basiert? Das habe ihn nicht kapiert, zumal die dritte Dimension ein Killer der Details in den Gesichtern in dunklen Innenräumen ist. Nach 13 Assassins ist dies abermals ein Genre-reines und kunstvoll außerordentlich beständiges Vergnügen - obwohl diesmal Liebhaber von Kammermeditationen, Balladen und desillusionierenden Reflexionen über die Natur des Heldentums wiederfinden werden. (26.03.2012)

Takashi Miike once again proves that he is capable of adopting the slow storytelling style that is so traditional for samurai films. The aesthetics of the feudal era are basically perfect in his movies, and in this case, it's another excellent dramatic piece. Additionally, there is seppuku, which truly manages to leave a lasting impression on you. And I thought I had seen enough of them in movies. (17.06.2015)