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Arben lebt in den albanischen Alpen. Mit seinem Vater verdient er Schwarzgeld als Gastarbeiter in Griechenland, um die finanzielle Lage der mittellosen Familie zu verbessern. Als Arbens heimliche Liebe Etleva, die auf einem Hof in der Nähe lebt, von ihm schwanger wird, knüpft sich die erhoffte Hochzeit der beiden an eine schier unerfüllbare Bedingung: Etlevas Vater verlangt 10.000 Euro für seinen Segen. Arben verspricht, den Bräuchen seiner Heimat zu entsprechen und alles daran zu setzen, das Geld noch vor der Geburt seines Kindes aufzutreiben. Seinem Kumpel Florenc gibt er Tipps für die Ausreise nach Deutschland und wie er dort verdienen könne. Ohne gültige Papiere landet Arben in Berlin. Um zu überleben, fängt er bei einer Reinigungsfirma an für einen Hungerlohn zu arbeiten. Doch die Zeit ist knapp, er wird das Geld für die Heirat nicht zusammenbekommen. Doch dann lernt er Slatko kennen, der sich eines Tages mit einer Lungenentzündung in das Abrisshaus schleppt, in dem er wohnt. Seine aufopfernde Pflege rettet dem schwerkranken Russen das Leben und ist der Beginn einer brüderlichen Freundschaft: Er lernt den Menschenhändler Damir kennen und findet Arbeit als Schlepper. Die mafiöse Branche ist lukrativ, aber ebenso gefährlich. Als Arbens Anführer von einem polnischen Rivalen getötet wird, verliert der junge Albaner im Kampf sein Auge. Es gibt kaum mehr Hoffnung, die Mitgift für seine Freundin rechtzeitig abliefern zu können. Ihm wird klar, dass er nur noch auf sich selbst zählen kann. Er ist bereit, ein großes Risiko einzugehen, um seinem Ziel näher zu kommen. Mit dieser Haltung gelingt es ihm, den neuen Schlepper-Boss zu überfallen und Tausende von Euros zu stehlen. Mit Mercedes, einem Anzug und den Taschen voller Geld fährt er zurück nach Albanien. Doch er kommt zu spät. Da niemand an seine Rückkehr geglaubt hat und das Kind ohne Beisein des Vaters zur Welt gekommen ist, wurde Etleva von ihrer Familie verstoßen. Arben muss nach Tirana fahren, um dort nach seiner großen Liebe zu suchen... (arte)

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Kritiken (1)

Marigold 

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Deutsch Das Koproduktionsdrama Der Albaner hat mich insbesondere deshalb interessiert, weil es vom Handlungsstrang her an Kusturicas Zigeuner-Epos Die Zeit der Zigeuner erinnert. Auch hier jagt der Hauptheld dem Geld für eine Hochzeit im Westen nach, um in der verdorbenen Unterwelt sowohl die Illusionen, als auch sich selbst zu verlieren. Das einzige, dafür allerdings grundlegende Problem des Filmes Der Albaner besteht darin, dass der Hauptheld psychologisch gesehen ein Mumpitz sowie ein amoraler Assi ist, dessen Motive der Regisseur mit einem billigem Kitsch über Liebe und unberührte Natur gerechtfertigt. Die Absicht, Albanien auf die Karte Europas zurückzubringen, wie es der Regisseur vor der Filmvorführung erklärte, gelang auf eine wirklich merkwürdige Weise. Albaner sehen aus wie ein Haufen Mammonsuchender, die in ihrer Vision vom Glück selbst vor Mord und Menschenhandel zurückschrecken. Das war wohl nicht die Absicht ... [MFF KV 2010] ()