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In Nord-Pas-de-Calais wird ein Kleinganove (François Cluzet) zum falschen Chef eines Autobahn-Bauprojekts, das aufgrund einer Umweltschutzinitiative vorerst eingestellt wurde. Durch den enormen Medienrummel avanciert der Trickbetrüger zum Helden.
Der Betrüger Paul wird aus dem Knast entlassen und klaut seinem alten Kumpel das Auto. Mit Gaunereien schlägt er sich fortan durch die französischen Lande, wobei seine Masche der Verkauf nichtexistenter oder gestohlener Baumaschinen ist. Zufällig landet er in einem Dorf im Nord-Pas-de-Calais, das mit einer hohen Arbeitslosigkeit zu kämpfen hat. Die Zahlen schnellen in die Höhe, insbesondere seitdem die Arbeiten an einer nahen Autobahnteilstrecke aufgrund einer Umweltschutzinitiative eingestellt wurden. Da er sich im örtlichen Hotel unter dem Namen Philippe Miller als Mitarbeiter eines Bauriesen namens CGI ausgegeben hat, schöpfen die Gemeindemitglieder neue Hoffnung: Der Bau der Autobahn wird bald fortgesetzt! Darin sieht Paul die Chance, seinen größten Ganovenstreich zu vollbringen: Er nimmt das Ruder in die Hand und beschließt, die Konstruktion der Schnellstraße erneut in Angriff zu nehmen. Für den von Arbeitslosigkeit gebeutelten Ort ist der falsche Chef des Bauprojekts die letzte Rettung, und durch den enormen Medienrummel avanciert der Trickbetrüger zum Helden der Region. Profitorientierte Baufirmen stecken ihm Schmiergelder zu, um mit Aufträgen berücksichtigt zu werden. Doch keiner schenkt den sich häufenden Ungereimtheiten Aufmerksamkeit, während die Straße mehr und mehr Gestalt annimmt und die Arbeiter auf ihren Lohn drängen. Selbst die Bürgermeisterin hat Paul in doppelter Hinsicht um den Finger gewickelt. Doch ist er wirklich bereit, für seine Lügenmärchen alles aufs Spiel zu setzen? (arte)

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Kritiken (2)

Marigold 

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Deutsch Zufälligerweise habe ich kurz hintereinander den Streifen Welcome - Grenze der Hoffnung, eine rührende Geschichte über einen kurdischen Flüchtling und Der Retter, d.h. die bewegende Geschichte eines französischen Betrügers gesehen. Der erste Film hat mich nicht gerührt, der zweite schon. Dabei haben sie doch eine ähnliche Diktion, einen ähnlich harmonisierenden Erzählton. Warum? Wenn ich das so beurteilen darf, dann deshalb, weil Der Retter nichts unterschwellig vorschiebt, keine Agitation betreibt. Hier wird eifrig eine Geschichte erzählt, die so sehr unwahrscheinlich ist, dass sie eben real sein muss. Es ist die Geschichte eines Mannes, der eine riesige innere Leere dank eines Stückes Straße überwunden hat, das nirgendwohin führte. Erst dort hat er den Sinn und Zweck der Existenz angetroffen. Cluzets famose Verwandlung von einem verschlossenen und kalten Vagabunden in einen begeisterten und lachenden Motivator ist vollends glaubwürdig. Giannoli spielt wunderbar mit dem Gegenteil einer Handkamera sowie epischen Kompositionen vom Bau. Die letzte heroische Paraphrase vieler berühmter und siegreicher Gesten bei Sonnenaufgang sollte einen Menschen eigentlich verärgern. Jedoch man kann einfach nicht anders, als dem Helden in Gianollis Film den momentanen Triumph über sich selbst zu gönnen. Auch deshalb, weil es am Ende eines erstklassigen Betrügers bedarf, um den Menschen die Illusion der Hoffnung zu geben. Vielleicht eine irreführende, jedoch letzten Endes lebenswichtig. ()

DaViD´82 

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Englisch We have Harry Jelinek and his sale of Karlštejn Castle; France has Philippe Miller with a user guide for financial “tunnelers" titled “How to build a freeway without planning permission". As much as the first half was outstanding, during the second, fairytale half, full of pathos, you ask yourself if it wouldn’t have been shorter and more realistic as a regular documentary. ()

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