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Ein Haus im alten Prag, Karpfengasse 115, mit seinen bürgerlichen, ganz und gar unpolitischen, deutschen, tschechischen und jüdischen Bewohnern. Bis die nicht zur Kenntnis genommene Weltgeschichte über die Karpfengasse hereinbricht. Es kommt der März 1939 und über Nacht ändert sich das Leben der Menschen schlagartig .... (filmjuwelen/fernsehjuwelen)

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NinadeL 

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Deutsch Lassen Sie uns eingangs zunächst einige Verwirrungen zusammenfassen. Ponrepo präsentiert eine 114-minütige Fassung, während die ARD-DVD-Kollektion eine dreiteilige Version von 38 + 58 + 58 Minuten bietet. Das ist an sich schon sehr verdächtig, wenn immer mehr vermeintliche Filmlängen auftauchen und Das Haus in der Karpfengasse in den letzten Jahren weder im Tschechischen Fernsehen noch auf tschechischen DVDs zu sehen war. Es spielt keine Rolle, ob es sich um ein künstlerisch nützliches Projekt handelt, man stößt einfach wieder auf die Absurdität der dramaturgischen Pläne. Jedenfalls ist Das Haus in der Karpfengasse eine bemerkenswerte Verfilmung durch ein gemeinsames Team Berlin-München-Prag, die Kurt Hoffman die Möglichkeit gab, mit tschechischen Schauspielern außerhalb ihrer heimischen Schubladen zu arbeiten. Sehr interessant sind hier Deyl jr., Voska und Hana Vítová. Für eine gewisse Verwirrung sorgt die Tatsache, dass beispielsweise Iva Janžurová ihre Dialoge selbst eingesprochen hat, Jana Brejchová ständig von ihrem wenig glaubwürdigen Deutsch ins Tschechische wechselt und für längere Sätze eine Synchronsprecherin hat. Äußerst wesentlich ist trotzdem das Thema, das in dieser Form in einem rein tschechischen Umfeld natürlich nicht aufgetreten wäre. So kann man Liškas intensive Musik wertschätzen, die zusammen mit Illíks Kamera einige sehr interessante ausdrucksstarke Momente schafft. Andererseits versagen die historischen Kulissen, Requisiten, Kostüme und das Make-up auf klassische Art und Weise. Somit befasst man sich also mit bestimmten Ereignissen an konkreten Tagen, doch es ist besser, sich nicht auf dem Altstädter Ring nach Statisten umzusehen, was besonders in Kombination mit den dokumentarischen Aufnahmen aus jener Zeit hervorsticht. ()