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Moskau, in den 80er Jahren. Guy Bennett, ein ehemaliger englischer Spion, erzählt einer Journalistin seine Geschichte: Der junge britische Adlige entsagt in einem Eliteinternat der 30er Jahre dem Geist von Klassendenken und Großmachtstreben. Und eckt an. Die amerikanische Journalistin Julie Schofield reist 1983 nach Moskau, um einen dort von der Außenwelt abgeschirmt lebenden britischen Spion zu den Beweggründen seines Landesverrats zu interviewen. Guy Bennett leugnet jegliche politische Ambition. Stattdessen berichtet er, wie er in den 30er Jahren als junger Adliger ein englisches Oberschicht-Internat besuchte. Klassendenken, Korpsgeist, Disziplin und Diskretion gehören zu den dort eingefleischten Verhaltensregeln. Die homosexuelle Neigung mancher Schüler ist zwar ein offenes Geheimnis, wird nach außen hin jedoch unter allen Umständen verschwiegen. Als Guy sich mit provozierender Offenheit zu seiner Homosexualität bekennt, droht die um den Ruf der Schule besorgte Gemeinschaft der Mitschüler mit Disziplinarmaßnahmen. Guy kündigt daraufhin an, alle seine Affären zu denunzieren. Als bekannt wird, dass Guy ein Verhältnis mit dem jungen James Harcourt hat, wird er erpressbar. Um seinen Freund vor einem Schulverweis zu bewahren, ist Guy gezwungen, ein entwürdigendes Strafritual über sich ergehen zu lassen. Zudem verweigert man ihm die für seine angestrebte Diplomatenkarriere unerlässliche Aufnahme in den elitären Schülerclub der "Lords". Guy wird nach Verlassen der Schule dennoch Diplomat. Um sich für alle ihm zugefügten Demütigungen zu rächen, läuft er 1958 in die Sowjetunion über und wird zum Landesverräter. Marek Kanievskas Melodrama ist frei an die Biografien der berühmten Überläufer Burgess und Maclean angelehnt. (arte)

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