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J. Edgar Hoover, der seine Karriere als Protokollant im Justizministerium begann, ist gerade mal 29 Jahre alt, als er 1924 zum Direktor des "Bureau of Investigation" aufsteigt, jener Institution, aus der 1935 das "Federal Bureau of Investigation" (FBI) hervorgeht. Damit ist er Chef einer Behörde, die über die Grenzen aller amerikanischen Bundesstaaten hinweg ermitteln darf und damit eine ungeheure Macht und Kontrolle ausüben kann. Hoover ruft einen spektakulären "Krieg gegen das Verbrechen" aus und kann durch seine harten Methoden berüchtigte Gangster wie John Dillinger zur Strecke bringen. Zugleich aber duldet der eitle, machtbesessene FBI-Chef keine Rivalen. So drängt er den Top-Agenten Melvin Purvis, der durch die Erschießung Dillingers zu Ruhm gekommen war, aus dem Dienst und treibt ihn systematisch in den Ruin. Wie kein anderer Ermittlungsbeamter versteht es Hoover, die Medien für sich zu nutzen und seine Erfolge in ein öffentlichkeitswirksames Licht zu rücken. Versuche von Politikern wie dem liberalen Robert F. Kennedy, der als Justizminister Hoovers direkter Vorgesetzter ist, ihn in die Schranken zu weisen, scheitern.
Im Lauf der Jahre dehnt der erzkonservative Hoover seinen Kampf auch auf politische Feinde aus. Tausende Bürger, die er verdächtigt, mit der kommunistischen Partei zu sympathisieren, lässt er illegal abhören. Auch renommierte Polit-Aktivisten wie Martin Luther King fallen seinem Überwachungswahn zum Opfer, ohne sich dagegen wehren zu können - müssen sie doch Hoovers gezielte Denunziationen fürchten. Die Ergebnisse seiner Abhöraktionen sammelt er in zahllosen privaten Akten: Ein Archiv der Indiskretionen. Sein eigenes Privatleben hält er indes streng geheim, und obwohl er als heimlicher Homosexueller gilt, denunziert er andere Prominente aufgrund ihrer sexuellen Neigungen. Auch der linientreue FBI-Mann Dwight Webb fällt Hoovers heuchlerischer Sexualmoral zum Opfer: Er verliert seinen Job, weil er eine Affäre mit einer verheirateten Kollegin hat. Vergeblich versucht der enttäuschte Webb, Hoovers üble Methoden ans Licht zu bringen. Erst mit dem Tod des gefürchteten FBI-Bosses im Jahr 1972 scheinen dessen Machenschaften allmählich publik zu werden. (WDR Fernsehen)

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