Haibane Renmei

Haibane Renmei (2002) 

Leider lies auch ich mich, obwohl ich mir ständig einreden was für eine Vorstellungskraft und Fantasie ich habe, in dieses ruhige und handwerklich sehr gut vollbrachte Werk hineinziehen. Anfangs hatte ich ein Problem mit dem langsamen Tempo und der Tatsache, dass in den ersten Folgen nichts Wichtiges passiert. Ich verstehe also die jenigen, die behaupten, dass es wirklich langweilig ist. Glücklicherweise hat es mich ab der fünften Folge gepackt und es fing an, meine Vorstellungskraft zu triggern und viele Fragen darüber aufzuwerfen, was Haibane wirklich ist, wo es stattfindet und was dort tatsächlich passiert. Viele Gedanken über den Sinn des Lebens und allem darum waren in meinem Kopf, und darum ging es wahrscheinlich. Außerdem lobe ich die Autoren dafür, dass ich im Grunde keine präzisen und richtigen Antworten bekommen habe, sodass ich auch jetzt noch beim Schreiben dieser Rezension darüber nachdenke, wie ich meine Eindrücke genau beschreiben soll. Um es zusammenzufassen, es ist wirklich ein sehr interessantes, emotionales, sehr gemächliches Werk, das am Anfang mit netter Animation und toller Musik begeistert, die dem Ganzen noch mehr Tiefe verleiht, die mit bloßem Auge nicht zu sehen ist, und so muss man darüber nachdenken. Also ein sehr gelungenes Werk, das mich dank seinen gemütvollen Start nicht komplett in den Bann zog, was allerdings nicht Haibane Renmeis Fehler ist, sondern der meiner Fantasie und stellenweise meinem faulen Geist geschuldet ist. Objektiv wären es 5*, weil ich das kapiert habe, worum es den Autoren geht, aber subjektiv 4*, weil ich den Anfang einfach nicht vergessen kann und die Tatsache, dass es mich nicht sofort gepackt hat. 8,3/10 (14.12.2015)