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Der Ex-Manager Hajo Beck, 64, und seine Ehefrau Annerose sind Großeltern, Golfer und Weltreisende. Nach Hajos zweitem Infarkt haben sie sich entschlossen, ihren Alltag einfacher zu gestalten: weg mit dem großen Haus, dafür einen Bungalow, zwar mit allem Komfort, aber mit einem wirklich kleinen Garten in einer parkmäßig angelegten Umgebung am Stadtrand, “anspruchsvolle Wohnan-lage mit hohem Freizeitwert”. Eine Alarmanlage hat man installieren lassen, weil man ja noch viele Reisen vor sich hat. Die Nachbarn sind gleichfalls gut betucht: Kaufleute, Anwälte, leitende Angestellte und – sehr beruhigend, falls maletwas passieren sollte – mehrere Ärzte verschiedener Fachrichtungen. Hajo und Annerose sind unsentimentale Leute von erfrischender Widersprüchlichkeit, zwei jugendliche Frühsenioren. Sie sind mit Ironie und Selbstironie hinreichend gewappnet, so leicht, denkt man, dürfte die beiden nichts aus der Kurve tragen. Leider haben die Handwerker bei der Renovierung des Bungalows einen kleinen Mangel hinterlassen, eine winzige Leckage am Dach produziert einen Fleck an der Zimmerdecke, der mal feucht wird, dann wieder abtrocknet, größer und kleiner wird und die Becks regelrecht narrt: Bei Regen bleibt der Fleck trocken, und bei trockenem Wetter schlägt die Feuchtigkeit wieder durch. Also müssen Handwerker her, und je mehr von ihnen tätig werden und je effizienter sie arbeiten, umso größer wird der Schaden. (Verleiher-Text)

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