Der Golem, wie er in die Welt kam

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Prag im 16. Jahrhundert: An der Stellung der Sterne erkennt Rabbi Löw (Albert Steinrück), dass dem jüdischen Getto große Gefahr droht. Deshalb beschließt er, den Golem (Paul Wegener), einen künstlichen Menschen aus Lehm, zum Leben zu erwecken, der laut einer alten jüdischen Legende in der Lage sein soll, Unheil abzuwenden. Und tatsächlich verkündet der Kaiser ein Dekret gegen die Juden, infolge dessen diese die Stadt verlassen sollen. Die Urkunde wird der jüdischen Gemeinde und Rabbi Löw von Junker Florian (Lothar Müthel) übergeben. Bei dieser Gelegenheit verlieben sich der christliche Junker und die Tochter des Rabbi mit Namen Miriam (Lyda Salmonova). Rabbi Löw möchten den Kaiser umstimmen und schreibt ihm eine Nachricht, in der er auf seine Verdienste verweist und ihn um eine Audienz bittet. Diese wird ihm im Rahmen eines Festes gewährt. Der Rabbi nimmt den Golem mit, und als die Kaiserburg durch magische Kräfte einzustürzen droht, kann der Rabbi dies mithilfe des Golems verhindern. Zum Dank nimmt der Kaiser das Dekret gegen die Juden zurück... (Leonine)

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Marigold 

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Deutsch Eine alte jüdische Legende im zeitlosen Gewand des deutschen Expressionismus. Das Regieduo Wegener-Galeen hat eine verlockende Formsynthese aus gotischer Wölbung und Brechung mit expressionistisch verzerrter Perspektive geschaffen, die eine seltsame Bildwelt an der Grenze von Realität und Traum, Geschichte und Mythos entstehen lässt. Die klassische Geschichte von Rabbi Löw und seiner monströsen Schöpfung ist eine sprudelnde Quelle düsterer Atmosphäre, die in der Szene der Beschwörung Astaroths gipfelt (zeitlos dargestellt und außerordentlich eindrucksvoll) und eine ergreifende Vorwegnahme der Geschichten von "missverstandenen" Monstern darstellt. Wegener selbst stellte den Golem als eine Quelle unkontrollierbarer Macht dar, aber auch als ein Wesen, das sich langsam von seiner ursprünglichen Bestimmung löst und zu seiner Menschlichkeit erwacht. Dies war eindeutig der Beginn einer ganzen Reihe von wichtigen Horrorfilmen. An der restaurierten Fassung schätze ich vor allem das Farbfiltersystem, das die Atmosphäre der Handlung sensibel wiedergibt, und den hervorragenden Soundtrack, der perfekt mit dem Geist des Films korrespondiert. Golem ist ein narratives historisches Stück (natürlich im Maßstab seiner Zeit), ein Film mit einem Hauch von Mystik und einer Geschichte, die das Monster im Kino ein für alle Mal festlegt. Es liegt irgendwo an der Grenze zum stark stilisierten Dra-Kabinett. Von Dem Kabinett des Doktor Caligari und des die Realität poetisierenden Nosferatu, eine Symphonie des Grauens. Für Liebhaber von Schwarz-Weiß-Träumen mit IFA-Siegel eine reine Wonne! ()