Inhalte(1)

Das Jahr 1914 ist keine gute Zeit für die Liebe zwischen der jungen Bankierstochter Leonore Wahl und dem mittellosen Philosophiestudenten und angehenden Schriftsteller Werner Bertin. Die Beziehung der wohlbehüteten Bürgertochter aus gutem Hause zu einem Tischlersohn entspricht nicht den Standeskonventionen, weshalb sie ihre Gefühle füreinander Leonores Eltern verheimlichen. In ihrem studentischen Kreis in München jedoch leben sie offen als Paar und verbringen glückliche Tage in einem bayerischen Landhaus. Doch die Idylle wird durch die Schüsse von Sarajewo jäh beendet. Nach Potsdam zurückgekehrt, fällt es Leonore schwer, ihre nicht standesgemäße Verbindung aufrechtzuhalten. Ein erstes Kennenlernen zwischen ihren Eltern und dem heimlichen Geliebten verläuft alles andere als geplant. Vater Wahl fühlt sich durch den angehenden Schriftsteller in seinem monarchistischen Bewusstsein verletzt und missbilligt den weiteren Umgang seiner Tochter mit Bertin. Der wird vom Beginn des Krieges überrascht.
Als Bertin nach Küstrin eingezogen wird, zieht er mit der ganzen Ahnungslosigkeit und dem patriotischen Hochgefühl vieler deutscher Intellektueller in den Ersten Weltkrieg. Zunächst als Landsturmmann im Hinterland eingesetzt, wird Bertin bald an die Westfront geschickt. Der Drill auf dem Kasernenhof macht dem sensiblen Bertin schwer zu schaffen, aber noch glaubt er an den "Dienst fürs Vaterland". Wem der Krieg in Wirklichkeit dient, wer die Drahtzieher hinter den Kulissen sind, bleibt ihm unbekannt. Es bedarf bitterer Erlebnisse, bis der Schriftsteller erste Einsichten gewinnt. Leonore, die früher als Bertin begreift welche Gefahren der Krieg nicht nur für ihre Liebe darstellt, fährt zu ihrem Geliebten nach Küstrin. Kurz darauf wird klar, dass ihr Besuch nicht folgenlos geblieben ist. Leonore ist schwanger. In ihrer Verzweiflung vertraut sie sich ihrem Bruder David an. Gemeinsam suchen sie nach einer Möglichkeit, das Kind heimlich abzutreiben.
David ist für kriegsuntauglich erklärt worden, was in den "patriotischen Kreisen" der Familie Wahl Missfallen erregt. Um den Ruf ihres Sohnes zu schützen, willigen Leonores Eltern in die Eheschließung ihrer Tochter mit dem Soldaten Bertin ein. Die Bankiersfamilie will der Gesellschaft einen bereits an der Front weilenden Schwiegersohn präsentieren, um ihre Vaterlandliebe unter Beweis zu stellen. Familie Wahl hofft, dass der eigene Sohn dadurch zurückgestellt wird. Leonore hat viel riskiert, um die Liebe zu dem mittellosen Bertin gegen den Willen ihrer Eltern durchzusetzen, und nun ermöglicht ihnen ausgerechnet der so verhasste Krieg die Ehe. Für seine Trauung mit Leonore erhält Bertin vier Tage Fronturlaub; für Leonore ein kurzes Glück, ehe sie Bertin wieder an den Krieg verliert. In der Hochzeitsnacht träumt er den Alptraum von Verdun. (MDR Fernsehen)

(mehr)