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Sex und Protest: Presenterin Collien Ulmen-Fernandes will wissen, welche Rechte sich Frauen in den 1960er- und 1970er-Jahren erkämpft haben. Wie war es im Westen, wie im Osten? Es sind die Babyboomer-Jahre. Für viele junge Frauen scheitert der Sprung in den Beruf und in ein eigenständiges Leben an der frühen Mutterschaft. Doch dann kommt sie, die kleine Pille mit der großen Wirkung, und trägt zum gesellschaftlichen Umbruch bei. Ab 1961 bietet sie einen Ausweg aus der „Baby-Falle“. Erst in Westdeutschland, einige Jahre später auch in der DDR. Aber ohne handfesten Protest geht wenig voran. Und der richtet sich nicht nur gegen das konservative Establishment. Auch auf die Männer der 68er-Revolte fliegen Tomaten, weil sie bei allem Aufbegehren gegen gesellschaftliche Verkrustungen Frauen in ihren Reihen eher als schmückendes Beiwerk betrachten und als Mitstreiterinnen nicht ernst nehmen. So gilt ausgerechnet der Tomatenwurf bei einer Konferenz des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes als Initialzündung für die Frauenbewegung in der alten Bundesrepublik.
Erst 1977 wird in Westdeutschland das Ehe- und Familienrecht reformiert, das noch aus der Kaiserzeit stammte. Wie war es mit dem Recht auf Abtreibung? Ulmen-Fernandes fragt nach bei einem Dating-Event: Wie gehen junge Leute heute mit Sexualität um? Wer ist für Verhütung zuständig? Am Berliner Alexanderplatz nimmt sie an einer Catcalling-Aktion teil, mit der sich junge Frauen in der Öffentlichkeit gegen verbale sexualisierte Gewalt zur Wehr setzen. Wie Frauen die ersten Männerdomänen eroberten, klärt sie mit einer Lufthansa-Kapitänin und macht – unterstützt von Naturwissenschaftlerin Jasmina Neudecker von „Terra Xplore“ – mit Schülerinnen und Schülern einer 10. Klasse ein Experiment: Gibt es wirklich eine geschlechtsspezifische Veranlagung für Technik, Naturwissenschaft, Mathe? Und wie stark beeinflusst soziale Prägung den Berufswunsch? (ZDF)

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