Die Jahrhundertflut - Schicksalstage in Mitteldeutschland

(Fernsehfilm)
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Deutschland, 2007, 90 min

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Es war eine Naturkatastrophe von europäischer Dimension, die Millionen Menschen in Ungarn, Rumänien, Österreich, Tschechien und Deutschland heimsuchte - die Flut im Hochsommer 2002. Der Blick auf die Verwüstungen macht klar: Was da wütete, war eine Jahrhundertflut! Im mitteldeutschen Raum entwickelte sie gewaltige Zerstörungskraft - ausgelöst durch Regenmassen von bis zu 400 Litern pro Quadratmeter. Solche Wassermengen verwandelten friedlich dahinplätschernde Gebirgsbäche in reißende Ströme und trieben die Elbe zu historischen Rekord-Pegelständen. Talsperren konnten die Fluten nicht halten und brachen. Eine Vorwarnzeit gab es nicht, und die dramatischen Ereignisse überschlugen sich. Urplötzlich wurde aus dem gewohnten Alltag ein Kampf um Leben und Tod. Hunderttausende Menschen mussten vor den Wassermassen fliehen oder eiligst evakuiert werden. Viele von ihnen verloren ihr ganzes Hab und Gut. Familien wurden auseinandergerissen, es gab 21 Tote. Das Doku-Drama rekonstruiert jene dramatischen Schicksalstage im August 2002 authentisch und emotional, indem Menschen erstmals vor der Kamera von ihrem Überlebenskampf erzählen, von Todesängsten und unfassbaren Verlusten, von Konflikten und neu gefundenem Glück in Notsituationen. So etwa zwei Feuerwehrleute, die einem Notruf folgen und selbst in tödliche Gefahr geraten.
Die Zeit wird knapp, um die panisch schreienden Menschen aus dem einstürzenden Haus zu holen. In einer Kleinstadt überrollen die Fluten eine Geburtstagsgesellschaft. Schnell stellt sich die Frage, zuerst sich oder Ertrinkende auf der anderen Straßenseite zu retten. Als das Hochwasser den Rand seines Dorfes erreicht, spürt ein Bauer die Pflicht, den Ort zu retten. Die Ehefrau mit 800 Tieren lässt er allein. Der Konflikt, der ausbricht, stellt beide vor eine harte Probe. Zwei Taucher finden eine Frau, die beim Rettungsversuch aus schwindelnder Höhe ins Wasser stürzt. Ihre Bemühungen, den leblosen Körper zu reanimieren, scheinen Erfolg zu haben. In einer Gemeinde nutzt ein Ehemann die Wirren der Flut, um seine Frau zu verlassen. Für sie unfassbar, in der Katastrophe im Stich gelassen zu werden. Sie steht unter Schock inmitten ihres Hauses voller Wasser und Schlamm. Angereichert durch Dokumentar-Aufnahmen und nachgestellten Szenen erlebt der Zuschauer Grenzerfahrungen, die Menschen während der Jahrhundertflut 2002 gemacht haben. Sie erzählen so, als wäre die Katastrophe erst gestern gewesen. Die Erfahrungen sind unterschiedlich. Doch aus allen spricht die Angst vor den tödlichen Fluten. (MDR Fernsehen)

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