Europa. Kontinent im Umbruch


Die neuen Europäer (E02)

(Folge)
Deutschland / Frankreich, 2022, 52 min

Inhalte(1)

Die durch den Ukrainekrieg ausgelöste humanitäre Katastrophe und die in Rekordzeit geschaffenen komplexen Aufnahmestrukturen für Geflüchtete zeigen, wie widersprüchlich Europa auf Einwanderung und menschliches Elend reagiert: Die einen werden mit offenen Armen empfangen, die anderen durch eine protektionistisch anmutende Festung abgewiesen. So wuchs zum Beispiel die Bevölkerung von Krakau seit Kriegsbeginn um 50 Prozent, während in Europa zur gleichen Zeit Grenzen gezogen und reale sowie virtuelle von bewaffneten Milizen bewachte Mauern errichtet werden. Dabei ist Migration ein natürliches und historisches Phänomen. Wirtschaftsflüchtlinge auf der Suche nach einem besseren Leben prägen die Identität des europäischen Kontinents seit Jahrhunderten und sind bis heute ein zentrales Thema – von England bis Bulgarien.
Ausländische Arbeitskräfte stoßen oft auf Ablehnung und werden beschuldigt, zur Verarmung der nationalen Wirtschaft beizutragen. Dabei spielen sie im Europa von heute eine entscheidende Rolle. Sie bilden das Rückgrat des Arbeitsmarkts in einer alternden Gesellschaft, die Einwanderer braucht, um bestehen zu können. In einem Kontext wachsender rechtsextremer und euroskeptischer Gesinnungen werden diese Argumente nicht gerne gehört. Doch der Ukrainekrieg veranlasst Europa, seine Einwanderungspolitik aus ethischer und realistischer Sicht überdenken. (arte)

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