Sarabande

(Fernsehfilm)
  • Schweden Saraband
Trailer 1

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Die Rechtsanwältin Marianne reist in die mittelschwedische Provinz Dalarna, um ihren Ex-Mann Johan zu besuchen, den sie seit mehr als 30 Jahren nicht gesehen hat. Auch wenn die Begrüßung noch herzlich ausfällt, bricht kurz darauf der Sarkasmus und die Verbitterung des alten Medizinprofessors hervor. Für seinen psychisch labilen Sohn hat er nur Verachtung übrig. Auch Marianne hat das Gefühl, als Mutter ihrer beiden Töchter versagt zu haben. Gemeinsam schauen sie auf die Trümmer ihres verpfuschten Lebens. (Verleiher-Text)

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Kritiken (1)

Marigold 

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Deutsch Bergmans grausam sarkastischer Abschied, in dem sich eher nur noch aus der Ferne seine charakteristische Bildhaftigkeit widerspiegelt. Einige Aufnahmen haben eine atemberaubende innere Stärke, eine beunruhigende Komposition, welche an der Schwelle von Realität und Traum eine intensive Unsicherheit mit sich bringt. Wie im Fall von Szenen einer Ehe treten auch hier die Charaktere in den Vordergrund und der größte Teil der Intensität sowie des Erlebnisses ergibt sich aus ihrer hoch entwickelten Psychologie. Bergmann wendet sich mit einer guten Dosis an Sarkasmus wieder dem Schicksal von Marianne und Johan zu - während sie ihre sympathische Zerbrechlichkeit und Verletzlichkeit mitsamt der Fähigkeit bewahrt, mütterlich zu binden, beibehält, hat sich der schmerzerfüllte Johan von alleine und definitiv in eine mürrische sowie innerlich wütende Karikatur verwandelt. Sarabande tanzt mit dem Zuschauer langsam und melancholisch und spricht dabei die Themen Liebe, des Verständnisses, der Leidenschaft und des Alters mit einem gewissen skeptischen Grinsen an. Die Szene, in welcher die Ex-Ehegatten sich nach Jahren in ein Bett hinlegen, spiegelt die seltsame Illusion des Verstehens wider, welche die schreckliche geistige Wut abschrecken kann. Bergman hat die Tür angelehnt gelassen. Für die Jungen und die ankommende Generation ergibt sich da eine Chance, die Fehler und Schuldgefühle der Alten zu überwinden, jedoch die Zeit ist regelrecht sündhaft zyklisch -und es steht nirgends geschrieben, dass Johans Enkelin Karin nicht denselben Gegebenheiten unterliegt wie ihre Vorfahren, an die sie durch verletzende Liebe gebunden ist. Sarabande ist ein formal leichter, jedoch innerlich aber äußerst dringlicher und ausgearbeiteteter Abschied Ingmar Bergmans von Film und Leben, d.h. zwei Phänomenen, die eine untrennbare Einheit seines Schaffens bilden. ()