Modiglianis Geheimnisse

(Fernsehfilm)
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Frankreich, 2020, 52 min

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Er gilt als einer der letzten Bohemiens von Montmartre und ist heute einer der teuersten Künstler der Moderne: der italienische Maler Amedeo Modigliani (1884-1920). Ein genauerer Blick auf seine Malerei sowie neue kunsthistorische Recherchen und wissenschaftliche Verfahren brachten einen neuen Modigliani ans Licht. In den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg ist Paris Zufluchtsort von Künstlern und Intellektuellen aus aller Welt. Einer von ihnen ist Amedeo Modigliani (1884-1920), ein junger italienischer Maler, der schnell Freunde findet und seine Zeitgenossen porträtiert. Heute ist er einer der berühmtesten und teuersten Künstler der Moderne. Man wusste wenig über sein Leben. So entstand die Legende von einem Bohemien, der im Alkoholrausch malte, in extrem ärmlichen Verhältnissen hauste und am 24. Januar 1920 in der Pariser Charité an Tuberkulose verstarb. Er wurde 35 Jahre alt. Seine Verlobte, Jeanne Hébuterne, nahm sich einen Tag nach seinem Tod das Leben; sie war erst 21 Jahre alt und hochschwanger mit dem zweiten gemeinsamen Kind. Nun wurden in einer beispiellosen wissenschaftlichen Studie rund 30 seiner Gemälde, die in französischen Sammlungen aufbewahrt werden, mit bildgebenden Verfahren untersucht.
Die Infrarot-Radiographie und Röntgenfluoreszenzanalyse, die die Grenzen des Sichtbaren erweitern, enthüllen dabei nicht nur verborgene Kompositionen seiner Werke, sondern erzählen auch neue Geschichten aus Modiglianis Leben. Die Dokumentation führt in die Toskana seiner Kindheit, in das Paris der Avantgarde sowie an die Côte d'Azur und befasst sich mit den weniger bekannten Seiten von Modiglianis künstlerischem Schaffen, mit seinen Zeichnungen und Skulpturen. Wir entdecken den Künstler Modigliani, der sich selbst als modern verstand, aber hin- und hergerissen war zwischen der italienischen Malereitradition und der französischen Avantgarde. Doch gerade diese Kunstbewegung war es, die das Genre verachtete, dem er sich verschrieben hatte: die Porträtmalerei. Ob er einen berühmten Künstler oder ein einfaches Dienstmädchen als Modell wählte – er malte sie mit kraftvollem Strich, der an die große toskanische Tradition erinnert. Vor allem ließen seine Porträts hohes Einfühlungsvermögen erkennen; vielleicht war gerade das eines seiner Geheimnisse. (arte)

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