Giuseppe Verdi: Simon Boccanegra

(Theateraufzeichnung)
  • Schweiz Giuseppe Verdi: Simon Boccanegra
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Musik
Schweiz, 2020, 177 min

Regie:

Michael Beyer

Inhalte(1)

Intrigen, Familientragödien, Machtkämpfe – diese Worte beschreiben treffend Verdis Oper „Simon Boccanegra“. Verdi selbst sagte einst: „Das Stück ist düster, weil es düster sein muss, aber es ist fesselnd!“ Die Oper erlebt seit einigen Jahren eine kleine Renaissance an den großen Opernhäusern dieser Welt und ist überraschend aktuell: ein Krimi, in dem die Männer Geschichte schreiben und die Frauen die Opfer sind. Die Uraufführung floppte, aber fast 25 Jahre später erntete die Oper bei der Wiederaufführung in der Mailänder Scala tosenden Beifall. Diese überarbeitete Fassung inszeniert Andreas Homoki am Opernhaus Zürich. Der international gefeierte Bariton Christian Gerhaher gibt nach Alban Bergs Wozzeck und Heinz Holligers Lenau als Simon Boccanegra erneut ein Rollendebüt am Opernhaus Zürich.
Fabio Luisi erarbeitet letztmals in seiner Funktion als Generalmusikdirektor eine Verdi-Neuproduktion. Die auf mittelalterliche Historie zurückgreifende Textvorlage von Antonio García Gutiérrez inspirierte Giuseppe Verdi zu einem aufwühlenden Drama vor einem eminent politischen Hintergrund. Die Friedensbemühungen des genuesischen Dogen Boccanegra im 14. Jahrhundert stellen einen Bezug zu den italienischen Einigungsversuchen im 19. Jahrhundert her. Doch vor allem gelingt es Verdi, die Charaktere mächtiger und machtversessener Männer musikalisch darzustellen. Komponiert wurde „Simon Boccanegra“ 1857 für Venedig. 1881 hat Verdi das Melodramma gemeinsam mit Arrigo Boito grundlegend überarbeitet. (arte)

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