Friedrich List – Der Eisenbahnpionier

(Fernsehfilm)
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Deutschland, 2014, 30 min

Regie:

Roland May

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Am 7. April 1839 wird die erste lange Zugverbindung zwischen zwei wichtigen deutschen Städten eingeweiht: von Leipzig nach Dresden. Für die Entwicklung des Verkehrs beginnt an diesem Tag in Deutschland eine neue Zeitrechnung. Unser Film zeigt die Geschichte eines Eisenbahnpioniers, der mit seinen Visionen, seiner Überzeugungskraft und seiner Fachkenntnis dieses Projekt entscheidend vorangebracht hat: Friedrich List, mit dessen Namen es unverrückbar verbunden ist. In den Augen seiner Zeitgenossen ist eine Gleisverbindung zwischen Leipzig und Dresden von solcher Länge ein kaum zu bewältigendes und schwer zu finanzierendes Mammutprojekt. Kontakte ins Ausland sind unbedingt erforderlich, da Deutschland noch nicht über Erfahrungen im Bahnbau verfügt. Dampfbetriebene Lokomotiven zum Beispiel waren nur aus England zu haben. Ein gewisser Stevenson hat wenige Jahre zuvor eine Lok konstruiert, die nun in alle Welt verkauft wird. Ingenieure, ebenfalls aus England, müssen das Land für die Bahn vermessen und beurteilen, wo die Gleise verlegt werden können. List aber hat die richtigen Kontakte und kennt sich aus. Und die 12 Finanziers und Gründungsmitglieder der Leipziger Eisenbahn-Compagnie wissen das zu nutzen.
Aber der Bahnpionier hat für seine Arbeit keinen Vertrag ausgehandelt. Er vertraut mit seinem unschätzbaren Engagement auf einen Handschlag. Als jedoch die Fertigstellung der Bahn naht, das Projekt ein Erfolg zu werden verspricht und Direktorenposten vergeben werden, wird List nicht mehr gebraucht. Ihn hat man von Anfang an gekonnt aus der Führungsebene herausgehalten und ihm am Ende nicht mal seine Kosten voll erstattet. Der geschmähte Baumeister verlässt enttäuscht Sachsen. Für ihn, den Baumeister, hat die Bahn immer viel mehr bedeutet, als eine wirtschaftliche Verbindung zwischen zwei Städten. Er hat in seiner Vision das ganze, in Herzogtümer und schwache Königreiche zersplitterte Land durch Eisenbahnen verbunden gesehen. In Deutschland sollten Menschen sicher reisen und Waren schnell und zuverlässig transportiert, der Handel beflügelt und die Kleinstaaterei beendet werden. Und in Sachsen hat List den Grundstein dafür gelegt. Der Film zeigt die Odyssee eines Mannes, der erst nach seinem Tod und bis heute als einer der wichtigsten Wirtschaftstheoretiker, Reformatoren und Bahnpioniere Deutschlands anerkannt und gefeiert wird. (MDR Fernsehen)

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