Last and First Men - Die letzten und die ersten Menschen

Last and First Men - Die letzten und die ersten Menschen ist in erster Linie eine Ausstellung der Kamerafähigkeiten von Sturla Brandth Grøvlen (Betrunken) und des kompositorischen Talents von Jóhann Jóhannsson, und erst in zweiter Linie ein erzählerisches Werk. Nichts gegen nichts - während der Vorführung fühlte ich mich hypnotisch von der audiovisuellen Erfahrung absorbiert, aber ich kann nicht sagen, dass ich mich daran als komplexe Zuschauererfahrung erinnere. Auf jeden Fall bin ich froh, dass ich dieses Werk in einer technisch ausgestatteten Kinosaalumgebung genießen konnte, denn eine Heimvorführung hätte in diesem Fall aufgrund der begrenzten Bild- und Tonqualität keinen Sinn ergeben. (14.09.2021)

Brutalismus aus dem Weltall. Ein Requiem für die Menschlichkeit, welches das hypnagogische Voice-over á la Tilda Swinton, die langsame Fahrt einer 70-mm-Kamera und Jóhannssons typisch gehäuftes Sounddesign, das irgendwo im Dickdarm zu resonnieren beginnt, um sofort alle Ihre Rezeptoren zu beherrschen. Das Ganze erweckt eher den Eindruck von Ausstellungsstücken als ein Film zu sein. Zeitgleich ist dies jedoch auch weitaus filmischer als die meisten Filme. (29.02.2020)

A prayer for the human soul. Stapledon’s meditations (read by the always terrifying Tilda Swinton) on our future is, thanks to Jóhannsson’s captivating music, limited to the length of one CD. The projected booklet of photos of bewitching Bosnians who survived the Second World War form a fitting background to the rise and fall of the human race. A powerful experience. I would like to see it on the big screen someday. The normal power of telepathic communication is now so unreliable that we have been compelled to fall back upon the archaic practice of vocal symbolism. (15.09.2021)