Lebenslinien


Die Perle – Kein Märchen (E46)

(Folge)
? %
Deutschland, 2018, 45 min

Inhalte(1)

Wie lebten die Menschen früher? Was waren ihre Sehnsüchte und Träume? In „Lebenslinien – Nostalgie“ zeigt BR Fernsehen, wie „kleine Leute“ im vergangenen Jahrhundert ihr Leben meisterten. Die „Perle“ Therese Bruckmeier musste in den Notzeiten der 1920/30er-Jahre als Hausmädchen arbeiten, fand aber dadurch eine „Ersatzfamilie“ fürs ganze Leben. Therese Bruckmeier, Jahrgang 1907, war als Älteste von vier Geschwistern in den Notzeiten des 1. Weltkriegs aufs Land geschickt worden. Nach der Schule beschwor sie ihre Mutter, sie etwas lernen zu lassen. Doch bald sollte sie Geld verdienen und dafür die Wohnungen fremder Familien in Ordnung halten. Ein Hausmädel in Stellung hatte damals praktisch keine Rechte und daher oft Ärger mit den Herrschaften. Ihre Rettung waren drei unverheiratete Beamtinnen, die dringend Hilfe im Haushalt brauchten. Sie ermutigten Therese aber auch, sich aus ihrem großen Bücherschrank mit Lesestoff zu bedienen. Als nach dem 2. Weltkrieg der Bruder der drei Frauen aus England in den Münchner Haushalt zurückkehrte und eine Familie mitbrachte, wurde Therese noch mehr zur unentbehrlichen „Perle“. In der Haidhauser Etagenwohnung lebten zeitweise drei Generationen mit fast zehn Kindern. Mittendrin und hoch respektiert: die „Resi“. Das Porträt entstand 1998, ein Jahr vor Therese Bruckmeiers Tod, und hält die Erinnerung an ein denkwürdiges Frauenschicksal des 20. Jahrhunderts wach. (BR Fernsehen)

(mehr)