Tommy Engel - Die Stimme Kölns

(Fernsehfilm)
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Deutschland, 2014, 45 min

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Tommy Engel steht schon seit mehr als 55 Jahren auf der Bühne. In Köln und im Rheinland bekannt und beliebt, Fans seiner Musik gibt es weit über die Region hinaus. Mit manchen Liedern gilt er fast als Synonym für die musikalische Seele Kölns. Anlässlich des siebzigsten Geburtstages von Tommy Engel zweigt WDR Fernsehen noch einmal das Portrait von Bernhard Pfletschinger. Dabei geht es vor allem um die Frage, warum sich so viele Menschen von Engels Musik angesprochen und berührt fühlen. Tommy Engel ist in Köln geboren und hat die meiste Zeit seines Lebens hier verbracht. Er ist das jüngste von zehn Kindern. Musik hat ihn vom ersten Tag an begleitet. Sein Vater Richard Engel war Mitglied der "Vier Botze", einer bekannten Kölner Musiker- und Cabaret-Gruppe und festen Größe im Karneval. Tommy Engel trat schon als Kind im Millowitsch-Theater auf und spielte regelmäßig in Mundart-Hörspielen des WDR. Ab Anfang der 60er Jahre schwappte die Beatwelle auch nach Köln. Junge Bands spielten in Musikkneipen und -kellern vor allem Coverversionen von Songs der Beatles und anderer englischer Gruppen. Schon als 16-jähriger war Tommy Engel als Schlagzeuger dabei, unter anderem bei den "Black Beats" und später den "Stowaways". Die wollten 1970 nicht weiter auf Englisch, sondern auf Kölsch singen. Und weil die Gruppe "ihren guten Namen als Beat-Gruppe" nicht aufs Spiel setzen wollte, musste ein neuer Name her. "De Bläck Fööss".
Und Tommy Engel wurde der Frontmann der Band. Es begann eine unglaubliche Erfolgsgeschichte. Die Volkslied-Tradition, die es in dieser frechen und zugleich emotional-sentimentalen Form so nur in Köln gibt, hatte auf einmal ein ganz junges Gesicht. Die "Bläck Fööss" produzierten einen Hit nach dem anderen - und wurden vom Karneval komplett vereinnahmt. Nach mehr als zwanzig gemeinsamen Jahren erklärte Tommy Engel 1994 seinen Abschied von den "Bläck Fööss". Sein Ziel: Neues wagen, sich musikalisch weiterentwickeln. Bereits 1992 hatte er die Formation L.S.E. mit Rolf Lammers und Arno Steffen gegründet, zwei Mitinitiatoren von "Arsch huh", der Initiative von Kölner Künstlern gegen Rassismus und rechte Gewalt. Mit ihnen tritt Tommy Engel auch heute noch bei großen Veranstaltungen auf. Ansonsten ist er mit seinem Soloprogrammen unterwegs, seit 2005 unter anderem als "Weihnachts-Engel". Tommy Engel setzt in moderner Form die Tradition des "Volkssängers" fort, der vom Alltag, von Träumen und Enttäuschungen der einfachen Leute erzählt und ihnen aus der Seele singt. Der Filmemacher Bernhard Pfletschinger hat Tommy Engel begleitet, ihn bei Begegnungen mit Freunden, Familie und Weggefährten beobachtet und dabei auch einige Schätze in den Archiven gefunden. (WDR Fernsehen)

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