Die Großherzogin von Gerolstein

(Theateraufzeichnung)
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Musik
Deutschland, 2019, 165 min

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Zum 200. Geburtstag von Jacques Offenbach hat die Oper Köln einen Klassiker der Pariser Operette herausgebracht. Regisseur Renaud Doucet verlegt "Die Großherzogin von Gerolstein" ins Heute: Aus der Militär-Komödie von 1867 wird ein Reigen um leicht militante Umweltschützer und reiche Finanzhaie - und natürlich geht es um die verschmähte Liebe der Großherzogin. Jennifer Lamore verkörpert die Großherzogin, das Kölner Gürzenich-Orchester wird geleitet von François-Xavier Roth. Die Handlung spielt in einem kleinen Fantasie-Herzogtum in der Eifel. Jacques Offenbach, 1819 als Jakob in Köln geboren, macht sich lustig über die damalige deutsche Kleinstaaterei, über militärisches Tamtam, über korrupte Bürokratie und unnötiges diplomatisches Säbelrasseln. Der Kleinstaat Gerolstein bekriegt sich mit einem ebenfalls sehr kleinen Nachbarland.
Es geht aber gar nicht um politische Machtverhältnisse, Zugang zu Rohstoffen oder gar Glaubensstreitereien. Die Berater General Boum und Baron Puck wollen mit den Kämpfen die Großherzogin ein bisschen belustigen und ablenken. Zugleich schmieden sie Pläne für ihre Hochzeit mit Prinz Paul, einem reichen Erben. Doch die Herrscherin interessiert sich für den einfachen Soldaten Fritz, einem echten "Naturburschen". In der Kölner Inszenierung ist er Anführer eines Naturschützer-Camps, das auffällig an die Anti-Tagebau-Proteste am Hambacher Forst erinnert. Bereits seit 2000 arbeiten Regisseur Renaud Doucet und Bühnen- und Kostümbildner André Barbe zusammen. Über 30 neue Opernproduktionen haben sie weltweit gemeinsam inszeniert - von der Hamburgischen Staatsoper bis zur New York City Opera. (WDR Fernsehen)

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