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Charmant, wohlerzogen, gebildet – der 28-jährige Sinologe Tanguy Guetz ist ein überaus wohlgeratener Sohnemann mit einem kleinen Schönheitsfehler: Er lebt immer noch bei seinen Eltern. Noch lächeln diese, wenn seine wechselnden Freundinnen leicht geschürzt zum gemeinsamen Frühstück am Designertisch erscheinen, servieren frisch gepressten Orangensaft, verteilen Bussis und räumen klaglos hinter ihrem großen Baby her. Das Lächeln vergeht ihnen jedoch, als der Uni-Dozent ankündigt, seinen Peking-Aufenthalt – und damit seinen längst überfälligen Auszug – um ein Jahr zu verschieben, da er sich genug Zeit für seine Doktorarbeit nehmen will. Mutter Edith beginnt zu hyperventilieren, und dann gesteht sich das Paar endlich ein, seinen verwöhnten Sprössling nicht mehr ertragen zu können. Da Tanguy sich aber in der großzügigen Pariser Atelierwohnung mit dem bequemen 24-Stunden-Service sichtlich pudelwohl fühlt und keinerlei Anstalten macht, das Nest zu verlassen, beschließen sie, ihn zu vergraulen. Der elterliche „Anti-Sohn-Feldzug“ beginnt mit harmloser Sabotage wie nächtlichem Staubsaugen vor seinem Zimmer, zu heiß gewaschenen Kaschmirpullis und kategorischer Verweigerung des Autoschlüssels. Als die Klette dies immer noch klaglos hinnimmt und mit konfuzianischen Weisheiten kommentiert, folgt „Phase Zwei“: Die verzweifelten Eltern ködern ihn mit einer eigenen Wohnung samt Haushälterin. Doch leider dauert Pauls und Ediths Triumph nicht einmal eine Woche, dann wohnt Tanguy wieder bei ihnen. Und als sein Vater nun rabiatere Methoden anwendet, um den Sprössling loszuwerden, zieht dieser vor den Kadi und erstreitet das Recht, so lange im „Hotel Mama“ zu wohnen, wie er will. Nun bricht offener Krieg aus … (WDR Fernsehen)

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