Paul Klee und das Bauhaus

(Fernsehfilm)
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Deutschland, 2005, 30 min

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Paul Klee besucht im Spätherbst 1920 im malerischen Kurort Ascona am Lago Maggiore gerade seine Künstlerfreunde Alexej von Jawlensky und Marianne von Werefkin. Da erreicht den überraschten Künstler ein Telegramm aus Weimar: "Lieber, verehrter Paul Klee. Wir lassen einstimmig den Ruf an Sie ergehen, zu uns als Maler ans Bauhaus zu kommen. Gropius, Feininger, Engelmann, Marcks, Muche, Itten, Klemm." Die Unterzeichner sind Lehrer an der neu gegründeten, modernsten und umstrittensten Kunsthochschule Deutschlands: dem "Staatlichen Bauhaus Weimar". Am 25. November 1920 - Klee hat sofort zugesagt und der Meisterrat die Berufung bestätigt - reist er nach Weimar. Dieses Jahr 1920 scheint eine Art Glücksjahr für den 41-jährigen Künstler zu sein. Vergessen die Jahre ruhmlosen Arbeitens und auch, dass man noch ein Jahr zuvor eine Berufung an der Kunstakademie Stuttgart mit den Worten abgelehnt hatte: Er sei "erdfernverträumt". Doch inzwischen hat die berühmte Münchner Galerie Hans Goltz 360 seine Arbeiten in einer großen Einzelausstellung gezeigt. Mehrere Monographien erscheinen gleichzeitig auf dem Buchmarkt.
Als der Ruf ans Bauhaus kommt, ist Klee auf einem Höhepunkt seiner Selbst-Erziehung und -Ausbildung und wird in der Kunstöffentlichkeit als außergewöhnliche Erscheinung wahrgenommen. Auch für Klee ist eine neuartige Sprache der Formen und Farben unverzichtbar, um dem neuen Weltverständnis, dem neuen Weltbild des Künstlers Ausdruck zu geben. Das korrespondiert mit der Utopie des Bauhauses, für einen "neuen Menschen" zu arbeiten. Der Film geht gemeinsam mit Alexander Klee, dem Enkel, an die Orte, an denen sein Großvater Paul Klee gearbeitet hat: die "Bauhäuser" in Weimar und Dessau. Klees Leben und Wirken während seiner Bauhaus-Zeit wird an sehr authentischen Orten filmisch auferstehen: sein Anspruch als einer der phantasievollsten und erfinderischsten Künstler des 20. Jahrhunderts, seine akribische, originelle Lehrtätigkeit, die Diskussionen im Meisterrat des Bauhauses, ab 1926 sein Wirken am Bauhaus Dessau, der zunehmend als Last empfundene Spagat zwischen seiner Kunstproduktion und der Lehrtätigkeit, die künstlerische und politische Polarisierung an der Schule, und schließlich die Aufkündigung der Bauhausmitarbeit. (MDR Fernsehen)

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