Papst Franziskus

(Fernsehfilm)
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Deutschland, 2013, 2x45 min

Drehbuch:

Martin Papirowski

Inhalte(1)

Folge 1: Ein Jesuit regiert die Kirche Papst Franziskus überrascht die Welt: ein Mann, der offenbar anders denkt und entscheidet als seine Vorgänger, der nach anderen Kriterien zu urteilen scheint, andere Werte in den Vordergrund stellt. Er spricht einfach, lebt einfach und ein Begriff wie "Barmherzigkeit" scheint ihm wichtiger zu sein als die Durchsetzung der reinen Lehre. Es gibt viel Reformbedarf in der katholischen Kirche. Die Kardinäle haben am 13. März 2013 den Argentinier Jorge Mario Bergoglio zum Nachfolger Benedikt XVI. gewählt, weil sie ihm zutrauten diese Aufgabe anzupacken. Der neue Papst ist Jesuit, der erste auf dem Papstthron. Er ist Mitglied des Ordens, der anders ist als alle anderen, der Elitetruppe der Päpste. Franziskus, der geistliche Führer von über 1 Milliarde Katholiken, ist nur zu verstehen aus seiner Prägung durch den Orden. Der Film verknüpft Denken und Handeln des Papstes mit den Prinzipien und geschichtlichen Erfahrungen der Jesuiten. Ein aktueller Beitrag über eine der verblüffendsten Persönlichkeiten unserer Zeit und gleichzeitig eine faszinierende Bilderreise durch 500 Jahre europäische Geschichte.

Folge 2: ... und die neue Macht der Jesuiten Mit Papst Franziskus regiert zum ersten Mal ein Jesuit die katholische Kirche. Und auch wenn er rechtlich nicht mehr dem Jesuitenorden angehört, ist er durch und durch von ihm geprägt: Er kommuniziert wie ein Jesuit, entscheidet wie ein Jesuit, denkt wie ein Jesuit, predigt wie ein Jesuit. Die Methoden des baskischen Adeligen Ignatius von Loyola prägen den Orden und das Denken seiner Mitglieder seit fast 500 Jahren. Statt im großen Klosterbetrieb zu leben, geht man zu zweit auf Mission, passt sich den anderen Kulturen an. So gelangt man in China wie in Japan z.T. bis an den Hof; erobert die Hörsäle, die Labore. Alles ist erlaubt, was der Mission der Kirche und des Ordens dient: in Paraguay sind es Indianerstaaten, die Reduktionen, im Deutschland der Reformation die Schulen und Universitäten, auch Theater, Kunst, Medienarbeit gehören dazu.
Heute haben sie sich dem Dialog der Religionen verschrieben und arbeiten daran an ihren Hochschulen und praktisch vor Ort. Durch nichts wollen die Jesuiten sich übertreffen lassen. Selbst als 2010 der Missbrauchsskandal die deutsche Kirche erschüttert, sind sie die ersten, die aufklären und um Verzeihung bitten, Opfer entschädigen und strukturelle Veränderungen in der Kirche anmahnen. Mit diesem Orden als schlagkräftiger Truppe könnte Papst Franziskus ein neues Kapitel der Kirchengeschichte schreiben und Veränderungen im Vatikan, in der Kirche erreichen, zumal der Orden von den Päpsten der letzten Jahrzehnte eher wenig Beachtung geschenkt wurde. Doch nun sind sie wieder da, die Jesuiten. Ein Film über die neue Bedeutung eines alten Ordens und eine faszinierende Bilderreise durch 500 Jahre europäische Geschichte. (MDR Fernsehen)

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