Was wurde aus der Stasi

(Fernsehfilm)
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Deutschland, 2015, 43 min

Regie:

Jan Lorenzen

Inhalte(1)

"Natürlich bin ich ein Täter", sagt Eberhard Schwarzer, ein ehemaliger Stasi-Mitarbeiter aus Frankfurt an der Oder, und ich schäme mich auch dafür. Frank Heymann aus Leipzig ergänzt: "Man sträubt sich ja lange, aber heute ist für mich klar: So wie sie war, ist die DDR zu Recht gescheitert." Ehemalige Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) treten vor die Kamera, um Reue zu bekunden und ihren Respekt vor den Opfern auszudrücken. Sie erzählen von ihrem Leben nach der DDR, vom schwierigen Neuanfang und der oft langwierigen Integration in die bundesdeutsche Gesellschaft. Die Dokumentation zeigt, wie es mit der ostdeutschen Geheimpolizei nach der friedlichen Revolution 1989 weiterging: Sie berichtet von Befürchtungen, die Stasi würde als Organisation im Untergrund weiterbestehen.
Sie erzählt von der Angst der hauptamtlichen MfS-Mitarbeiter vor Ausgrenzung und Arbeitslosigkeit. Sie erzählt, wie im Januar 1992 die Behörde des "Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR" ihre Tore zur Akteneinsicht öffnete und die Stasi-Aufarbeitung ermöglichte. Und sie erzählt, mit welchen Strategien die MfSMitarbeiter daran gingen, sich mit der neuen Gesellschaftsordnung zu arrangieren. Vor allem aber ist "Was wurde aus der Stasi" ein Film über den Umgang mit Vergangenheit. Kann es für Mitarbeiter des MfS ein Zurück in die Gesellschaft geben? War Verschweigen und Verdrängen eine Voraussetzung für den persönlichen Neuanfang? Zu Wort kommen neben hauptamtlichen MfSMitarbeitern auch Bürgerrechtler, die die Debatte um den Umgang mit den Tätern maßgeblich geprägt haben, u.a. Roland Jahn und Peter-Michael Diestel, der letzte Innenminister der DDR. (MDR Fernsehen)

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