November '38 - Als (auch) im Westen die Synagogen brannten

(Fernsehfilm)
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Deutschland, 2018, 45 min

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Am 9. November 2018 jährt sich zum achtzigsten Mal die Reichspogromnacht - die Nacht, in der im gesamten Deutschen Reich Synagogen brannten, in der Juden bedroht, misshandelt und getötet, ihre Wohnungen verwüstet und ihre Besitztümer zerstört wurden. In fast allen Städten und Dörfern zog ein Mob von SA-Trupps und willigen Mitläufern durch die Straßen, verwüstete Häuser, zerhackte Klaviere und warf Schränke und Sofas auf die Straße. Auch im Westen Deutschlands, von Köln mit der damals zweitgrößten jüdischen Gemeinde Deutschlands bis zum kleinsten Dorf in der Eifel oder im Münsterland. Was in der gleichgeschalteten Presse der Zeit als "spontane Entladung des Volkszornes" dargestellt wurde, war in Wahrheit eine seit langem geplante und genau gesteuerte Aktion der Führung der NSDAP. Der Filmautor Carsten Günther erzählt diese Geschichte konsequent in regionaler Perspektive.
Mit Erinnerungen von überlebenden Jüdinnen und Juden, die die Novemberpogrome als Kinder und Jugendliche erlebt haben, mit Erinnerungen von nicht-jüdischen Nachbarn, mit zeitgenössischen Augenzeugenberichten und Dokumenten rekonstruiert er die Ereignisse der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, aber auch ihre Vorgeschichte und die unmittelbaren Folgen. Wie war die Atmosphäre im Westen? Wie bedroht fühlten sich die hier lebenden Juden? Wie wurden die zeitgleichen Übergriffe organisiert? Wie verhielten sich Nachbarn und Zuschauer der Ereignisse? Gab es Protest gegen die gewalttätigen Ausschreitungen? Der Blick des Films richtet sich ebenso auf Köln und Essen, auf Bielefeld und Dortmund, wie auf Dörfer und kleinere Städte in der Eifel. So erinnert die Dokumentation daran, dass überall im Land in größeren und kleineren Gemeinden Juden lebten, und daran, was ihnen im November 38 hier widerfahren ist - wie aus Hetze und Verleumdung, Ausgrenzung und Verfolgung tödliche Gewalt wurde. (WDR Fernsehen)

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