Der Kracher von Moskau

(Fernsehfilm)
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Deutschland, 2015, 43 min

Regie:

Thomas Grimm

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Es gibt nur wenige Momente in der deutschen Sportgeschichte, in denen Politik und Sport so eng verwoben waren wie bei dem Freundschaftsspiel der bundesdeutschen National-Elf gegen das Team der Sowjetunion in Moskau. Im Anschluss an die Begegnung nahmen die UdSSR und die Bundesrepublik diplomatische Beziehungen auf. Doch in der öffentlichen Wahrnehmung ist dieses Spiel kaum präsent. Im August 1955, Stalin war gerade einmal zwei Jahre tot, traf die bundesdeutsche National-Elf in Moskau in einem Freundschaftsspiel auf die Nationalmannschaft der Sowjetunion. Zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Sowjetunion gab es damals noch keine diplomatischen Beziehungen. Bundeskanzler Adenauer sah in Sowjetrussland das Reich des Bösen. Obwohl die DDR-Politiker und ihre Sportfunktionäre geschockt darüber waren, dass die Moskauer Führung dieses Spiel ermöglichte, reiste DDRPräsident Wilhelm Pieck nach Moskau und verfolgte von der Ehrentribüne das Spiel der westdeutschen Mannschaft.
Pieck, der Präsident der sozialistischen DDR, war der ranghöchste deutsche Politiker, der dem Spiel beiwohnte. Warum kam es zu diesem Fußballereignis? Warum luden die Sowjets die Westdeutschen nach Moskau ein? Warum reiste Pieck nach Moskau? Und nicht zuletzt: Warum spielte die bundesdeutsche Mannschaft unter der Trainer-Legende Sepp Herberger in Moskau? Was nach der Begegnung auf politischer Ebene folgte, glich einer Sensation: Die UdSSR und die Bundesrepublik Deutschland nahmen diplomatische Beziehungen auf, die letzten deutschen Kriegsgefangenen kamen aus den Lagern frei. Filmemacher Thomas Grimm rekonstruiert die Geschichte dieses ganz besonderen deutsch-russischen Sportereignisses anhand originaler Film- und Tondokumente aus der Bundesrepublik Deutschland, der DDR und der Sowjetunion. (MDR Fernsehen)

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