Watchmen

Eine perfekte Serie. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es jemanden gibt, der zwar Moors Buch mag, aber nicht diese Serie. Watchmen knüpfen an den legendären Comic (nicht an Snyders Film) natürlich, ohne Lücken und sehr schlau an. Es ist nicht übertrieben, wenn ich schreibe, dass ich nicht nur über den sinnreichen Plot und die bis ins Detail ausgearbeitete Welt gestaunt habe, sondern auch über die Art und Weise, wie alles allmählich enthüllt wird. Ungefähr bis zur fünften Folge tauchten ständig Fragen wie "Wer macht was und wie, und warum?“ auf. In der zweiten Hälfte wurden sie allmählich beantwortet. Man hat sich für alles Zeit genommen, es wurde nichts überstürzt. Es kam eine Überraschung nach der anderen, bis zu der letzten Folge. Damon Lindelof, der sich das Ganze ausgedacht hat, wird jetzt hoffentlich von einer Reihe von Menschen positiver wahrgenommen. Auch wenn es ihm nämlich nie gelingen würde, ein gutes Drehbuch zu schreiben (das stimmt zwar nicht, aber manche Zuschauer*innen sind davon überzeugt), sind Watchmen wirklich ein Meisterwerk. (16.12.2019)

Normalerweise mache ich es nicht, Watchmen wird eine Ausnahme sein. Es scheint nämlich, dass die Serie aus zusammenhängenden Erzählungen bestehen wird (und ich möchte auch die Hate-Bewertungen ein bisschen ausgleichen). Deshalb werde ich jede Folge bewerten. Die erste Folge ist… Ausgezeichnet. Ein alternatives Jahr 2019, eine Generation nach den Ereignissen aus Snyders Film (ein Verweis auf das Buch sind die regenden Kalmare), die USA, in denen nicht Ronald Reagan Präsident wurde, sondern ein ganz anderer Schauspieler, und gefürchtete Anarchisten in Rorschach-Masken. Diese ganze Welt sieht sehr vielversprechend und durchdacht aus, obwohl wir über sie nicht viel erfahren. Man enthüllt es anhand verschiedener Andeutungen. Die Geschichte gefiel mir sehr – wenn sie mit einem riesigen KKK-Lynchen beginnt, widmet sie sich dann natürlich logisch dem Thema Rassismus. Falls es jemanden überrascht oder empört, hat er wahrscheinlich irgendein persönliches Problem; man muss sich die Serie ja nicht ansehen. Und die anderen können eine Erzählung mit einer perfekten Pointe genießen, die für die Zukunft viel verspricht. Es interessiert mich wirklich, wie sich das Ganze weiterentwickeln wird. Ich habe nämlich viele Fragen und freue mich darüber. (22.10.2019)

Es ist nicht schlecht, wenn nach der intensiven ersten Folge das Tempo ein bisschen langsamer wird. Und wenn es außerdem wirklich nur eine Verlangsamung ist – die Serie entwickelt sich dabei weiter. Sie knüpft unmittelbar an die erste Folge an und hat wieder für das Publikum einige Überraschungen vorbereitet, welche die Geschichte der Hauptheldin vertiefen. Gleichzeitig werden unauffällig weitere Dinge über die Welt enthüllt, in der sich die Serie abspielt. Von der Anfangsszene führen wieder Fäden bis hin zu der Pointe vor dem Abspann, was prima ist. Im Unterschied zu der vorigen Folge wirkt diese aber nicht als eine selbstständige Erzählung. Die Durchsuchung der Wohnung und die Szene mit dem Richter in der Kapuze haben mir gefallen. Weniger zufrieden war ich mit der Razzia (ich nehme aber an, dass gerade sie nicht irgendwie großartig wirken sollte). (29.10.2019)

Es ist eine weitere bekannte Figur zurückgekehrt, was super ist. Wir haben wieder etwas Neues über Ozymandias erfahren (einschließlich der Bestätigung, dass er es ist, obwohl das den meisten Zuschauer*innen sowieso klar war) und gleichzeitig ist minimal eine neue Frage aufgetaucht. Es ist auch interessant, dass die Serie auf das Finale der Buchvorlage und nicht auf Snyders Film verweist. Dazu wieder ein paar Bruchstücke vom Funktionieren der alternativen Gegenwart, die schon ziemlich gute Umrisse bekommt, und wieder eine perfekt aufgebaute Geschichte – diesmal als Witz. Es ist schon klar, dass das hier mehr als nur eine guter Serie wird, oder? (06.11.2019)

Es zeigt sich schon. Das… Was? Etwas Großes. Ozymandias ist in jeder Folge besser, seine anfängliche sonderliche Art bekommt eine Motivation und eine schöne Tiefe. Die Hauptheldin taucht in die Vergangenheit ein und wir erforschen sie zusammen mit ihr. Die Welt der Watchmen-Serie wird immer detaillierter. Es macht mir Spaß und ich freue mich auf jede weitere Folge. (11.11.2019)

Ich bin der Meinung, dass es bisher eine der besten Folgen ist, vielleicht sogar die beste. Sie konzentriert sich auf eine Figur und erklärt (auch dank ihr) Vieles. Weitere Fragen stehen aber noch im Raum und die Antworten werden nicht weit sein. Es ist schön zu beobachten, wie durchdacht es ist. Ich genieße die Serie Watchmen wirklich sehr. Ich bin nur neugierig, ob in einer von den nächsten Folgen auch der US-Präsident auftauchen wird. (19.11.2019)

Über die letzte Folge habe ich geschrieben, dass sie bisher wahrscheinlich die beste von allen war. Diese ist aber ganz woanders – weiter, höher… Es ist ein großer, schwarzweißer und toll aufgenommener Flashback mit einem Haufen von Regie-Ideen; eine starke und überraschende Geschichte, die einfach alles hat. Weiter so, das Ende kommt immer näher und alles passt so schön zueinander. (25.11.2019)

It makes me a little sad when people refer to this show as racist... Why on earth? If it were the other way around, white people instead of black people, etc., would it be all right? However, it does bring a mischievous smile to my face that the multi-colored characters have now been joined by a blue one. Finally! (02.12.2019)

Eine Belohnung für treue Zuschauer*innen – das ist die Folge, in der eigentlich alles verbunden wird und Sinn ergibt. Jetzt bleibt nichts anderes mehr übrig, als eine Woche auf das Finale zu warten, das bestimmt auch noch irgendeine Überraschung vorbereitet hat. Die Autoren haben mich wieder durch das schlaue Erzählen mit Zeitsprüngen und durch das allmähliche und natürliche Zusammensetzen vom ganzen Puzzle bezaubert. Wenn ich nicht wüsste, wie Alan Moore so ist, könnte ich vielleicht denken, dass er sich über diese Serie sehr freuen muss. (09.12.2019)

The best for last. (16.12.2019)