Lebensläufe


Stefan Heym – Gewissen des Jahrhunderts (E124)

(Folge)
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Deutschland, 2013, 30 min

Inhalte(1)

Stefan Heym, der eigentlich Hellmut Flieg hieß, war der Sohn einer jüdischen Kaufmannsfamilie aus Chemnitz, der schon früh als Linker und rassisch Verfolgter Hitlerdeutschland verlassen musste. Über die Tschechoslowakei emigrierte er in die USA und etablierte sich vom Gelegenheitsarbeiter zum Weltbestseller-Autor, ehe er als Offizier der amerikanische Armee nach Deutschland zurückkehrte. Mitten im Kalten Krieg zwischen Ost und West kam er 1952 in die DDR und begann seinen langen mühsamen Weg eines Schriftstellers in einem diktatorischen System. Wie viele DDR-Schriftsteller lebte er als Grenzgänger zwischen den beiden deutschen Staaten und schrieb zahlreiche Romane, die zum Teil nur im Westen veröffentlicht werden konnten. Bis zum Fall der Mauer war er die eigentliche Instanz des „real existierenden“ Sozialismus und Ansprechpartner für die westdeutschen Medien. Am 16. Dezember 2001 starb er nach einem Unfall in Israel, noch ehe er die Verfilmung seines Romans „Die Architekten“ erleben durfte. In den reifen Jahren seines Lebens hatte er sich tiefgründig mit seiner jüdischen Herkunft auseinandergesetzt und darüber wohl seine schönsten Romane geschrieben: „Ahasver“, die Geschichte vom ewigen Juden, und „Der König-David-Bericht“ über den legendären König der Hebräer. (MDR Fernsehen)

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