Regie:
Philippe KohlyBesetzung:
Lino Ventura (Arch.), Jean Gabin (Arch.), Michel Audiard (Arch.), Brigitte Bardot (Arch.), Paul Crauchet (Arch.), Bourvil (Arch.), Jacques Brel (Arch.) (mehr)Inhalte(1)
Ob knallharte Polizisten oder schwere Jungs – Lino Ventura war als Schauspieler ein Naturtalent. Seine Mimik war sparsam, er wirkte kantig, aber auch melancholisch: Er vermittelte immer den Eindruck, dass hinter seinen Figuren, die meist in sich gekehrte Einzelgänger waren, ein Mann mit Prinzipien und ausgeprägtem Moralbegriff steht, solide und wortkarg, hart und sentimental. Doch warum lehnte er so viele große Rollen ab? Und weshalb schien er sich als Schauspieler manchmal selbst im Weg zu stehen? Der am 14. Juli 1919 als Angiolino Ventura geborene Italiener kam als Kind nach Paris. Als italienisches Einwandererkind wurde Ventura in Frankeich geschmäht und gedemütigt. Nach einer sehr kurzen Schulzeit schlug er sich als Gelegenheitsarbeiter durch, später wurde er Profi-Ringer. Kurz nach dem Gewinn des Europa-Meistertitels im Jahr 1950 zwang ihn eine Verletzung dazu, seine Karriere als Catcher aufzugeben. 1953 wurde er als Schauspieler entdeckt. Er spielte in dem Gangsterfilm „Wenn es Nacht wird in Paris“ an der Seite von Jean Gabin und Jeanne Moreau. Der Film „Der Mörder kam um Mitternacht“ machte Lino Ventura im Jahr 1959 endgültig zum Charakterdarsteller.
Es folgten Filme wie „Fahrstuhl zum Schafott“ (1958) und „Der Panther wird gehetzt“ (1960), „Die Abenteurer“ (1967), „Der zweite Atem“ (1966) oder „Armee im Schatten“ (1969). 1969 wurde auch „Der Clan der Sizilianer“ produziert – hier spielte Lino Ventura an der Seite von Alain Delon und Jean Gabin. Später brillierte er in „Der Kommissar und sein Lockvogel“ (1970), „Die Filzlaus“ (1973) und „Das Verhör“ (1981). Blickt man auf Lino Venturas Kindheit, erscheint der Mann unter der rauen Schale in einem ganz anderen Licht. Lino Ventura überzeugte vor der Kamera durch seine starke Präsenz und Männlichkeit, im Kreis der Kollegen und Filmemacher aber war er bekannt als sensibler, schweigsamer Mensch, für seine Achtsamkeit und das übertrieben genaue Studieren der Drehbücher, für seine Ängstlichkeit am Set und seine Scheu vor anzüglichen Filmszenen und sei es auch nur ein Kuss. Das Porträt bringt eine sehr intime Seite des Schauspielers zutage. Ob als Agent, Killer oder Kommissar – immer sind in den Figuren auch die Verletzungen seiner Kindheit spürbar. Privat führte Ventura ein solides, bürgerliches Leben und eine skandalfreie Ehe mit der Frau, die er als 17-Jähriger kennenlernte und mit der er vier Kinder hatte. Am 22. Oktober 1987 starb Lino Ventura mit 68 Jahren in seinem Haus im Pariser Vorort Saint-Cloud an Herzversagen.
(arte)
Besetzung
Lino Ventura (Arch.)
Italien
Beste Filme:
Marie-Octobre (1959)
Der Mörder kam um Mitternacht (1959)
Die Legion der Verdammten (1982)
Jean Gabin (Arch.)
Frankreich
Beste Filme:
Die Elenden (1958)
Endstation Schafott (1973)
Zwei scheinheilige Brüder (1976)
Michel Audiard (Arch.)
Frankreich
Beste Filme:
Brigitte Bardot (Arch.)
Frankreich
Beste Filme:
Versailles - Könige und Frauen (1954)
Final Cut: Hölgyeim és uraim (2012) - Arch.
Une ravissante idiote (1964)
Paul Crauchet (Arch.)
Frankreich
Beste Filme:
Der Krieg der Knöpfe (1962)
Das Schloss meiner Mutter (1990)
Der Ruhm meines Vaters (1990)
Bourvil (Arch.)
Frankreich
Beste Filme:
Die große Sause (1966)
Die Elenden (1958)
Der Längste Tag (1962)
Jacques Brel (Arch.)
Belgien
Beste Filme:
Les Risques du métier (1967)
Mörder im Namen der Ordnung (1971)
Die Filzlaus (1973)
Robert Enrico (Arch.)
Frankreich
José Giovanni (Arch.)
Frankreich
Beste Filme:
Georges Lautner (Arch.)
Frankreich
Beste Filme:
Jean-Pierre Melville (Arch.)
Frankreich
Beste Filme:
Außer Atem (1960)
Orphée (1950)
Der Frauenmörder von Paris (1963)
Claude Miller (Arch.)
Frankreich
Beste Filme:
Der Wolfsjunge (1970)
Zwei oder drei Dinge, die ich von ihr weiß (1967)
Computer morden leise (1976)
Édouard Molinaro (Arch.)
Frankreich
Beste Filme:
Die Filzlaus (1973)
Du kannst mich mal (1982)
Jagd auf Männer (1964)
Claude Pinoteau (Arch.)
Frankreich
Beste Filme:
Lola Montez (1955)
Claude Sautet (Arch.)
Frankreich
Simone Signoret (Arch.)
Deutsches Reich
Beste Filme:
Liebe Unbekannte (1980)
Das Geständnis (1970)
Die Katze (1971)
Henri Verneuil (Arch.)
Osmanisches Reich
Beste Filme:
I wie Ikarus (1979)
Der Körper meines Feindes (1976)