Inhalte(1)

Eine junge Mutter muss Anfang der 1990-er Jahre mit den fatalen Folgen der Tatsache zurechtkommen, dass ihr Name aus dem slowenischen Bevölkerungsregister gelöscht wurde. Ein Programmierungsfehler? Als "Ausgelöschte" muss sie ihr Kind zur Adoption freigeben. 1992: Ana, gebürtige Serbin und nun in Slowenien lebend, hat gerade ein Kind zur Welt gebracht, alles ist gutgegangen. Aber als Ana das Krankenhaus verlassen will, macht sie eine schockierende Erfahrung: Sie muss ihre kleine Tochter im Krankenhaus zurücklassen, da ihre Identität unklar ist – Anas Name wurde aus dem Einwohnerregister gelöscht. Hier nimmt die Filmerzählung eine historische Begebenheit auf: Nach der Unabhängigkeitserklärung Sloweniens verloren dort Einwohner aus anderen ehemaligen Teilrepubliken Jugoslawiens unter bestimmten Bedingungen ihre Staatsbürgerschaft. Sie mussten diese neu beantragen, wenn sie aber die Frist versäumten oder abgelehnt wurden, verloren sie ihr Bleiberecht und waren von Abschiebung bedroht. So nimmt Anas Geschichte einen dramatischen, geradezu kafkaesken Verlauf: Sie existiert nicht für die Behörden und muss sich gleichzeitig unsichtbar machen, um nicht ausgewiesen zu werden. Sie versucht alles, um eine Zwangsadoption zu verhindern und den Kontakt zu ihrer kleinen Tochter zu halten. Der Vater ihres Kindes ist ein verheirateter slowenischer Geschäftsmann. Da sie seine Identität geheim hält, kann er ihr nicht behilflich sein – wohl aber ihr eigener Vater, Serbe und jugoslawischer Patriot. (arte)

(mehr)