Overlord

Für mich persönlich eine absolut geniale Angelegenheit! Es reicht, dass die Hauptfigur sich als seinen Avatar den Nekromanten auswählte und eine Gilde gründete, in der es nur Charaktere gab, die nicht wie Menschen aussehen. Nur dies allein zeugt von meinem interessanten Charakter und der Tatsache, dass er sich fast sofort für die Eroberung entschieden hat... die ganze Welt hier und die Methoden, nach denen er vorgeht, legen mir nahe, dass er wirklich klar im Kopf ist. Kurz gesagt, ein zwei Meter langes Skelett als Hauptfigur ist eine wirklich großartige Idee! Außerdem habe ich nur kurz die ersten 7 Kapitel des Mangas gelesen und es war wirklich sehr gut. Es ist auch ziemlich düster, was einen schönen Kontrast zu all den lustigen und farbenfrohen Witzen wie SAO und Log Horizon bildet. Es gibt zwar einige Klischees wie zum Beispiel "Boobie Grab" in der ersten Folge, aber zumindest haben sie es gut gerechtfertigt... Auch wenn es ein Harem ist, sieht der hiesige wirklich sehr originell aus und vor allem Albedo ist einfach der Wahnsinn und Shalltear oder Nabe sind auch sehr interessant. Dazu kommen diverse Details und interessante Wendungen, die mich bisher gut unterhielten (der Nutzer mit dem Nick "Touch Me", Hamsuke - der König des Waldes...) Der Manga hat es geschafft, mich wirklich anzusprechen und der gleiche Anime hat geklappt, wenn es Zeit ist, werde ich den LN wahrscheinlich irgendwo auftreiben. Kurz gesagt, volle Zufriedenheit bei mir, sogar die Kämpfe sahen sehr anständig aus und der CGI "Knochendrache" war wahrscheinlich die beste CGI-Kreatur, die ich im Anime gesehen habe. Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich vielleicht, wenn ich mich anstrenge, ein paar kleinere Mängel feststellen würde, aber ich möchte mir nicht den Genuss von etwas verderben, das mich anspricht und großen Spaß macht. Zusammen mit Gangsta ist Overlord is es das beste Stück für mich in dieser Saison. 9,7/10 (21.11.2019)

Mängel in der Fortsetzung von Overlord zu finden ist sowas von einfach, vor allem wenn die Hauptsache das allzu häufige Fehlen der Hauptfigur ist. Schließlich erwartet jeder, dass die Hauptfigur nach oben aufsteigt und auf dem Weg alles um ihn herum erobert. Nun, man sollte sich eine andere Show ansehen, denn dem, was wir Worldbuilding nennen, wird viel Zeit gewidmet. Kurz gesagt, nicht nur die Hauptfigur dreht die Räder der lokalen Welt, sondern es ist interessant zu sehen, wie zuvor flache und programmierte NPCs beginnen, für sich selbst zu denken und an einem gemeinsamen Ziel zu arbeiten. Also zumindest die zweite Hälfte, denn die Bedeutung der ersten Hälfte mit Eidechsen entgeht mir bis heute noch irgendwie. Während ich in der zweiten Hälfte Sebas, seinen Charakter und seine Schwächen sowie den schlauen und perfekten Täuschungssinn von Demiurge kennenlernte, lernte ich in der ersten Hälfte was? Also vor allem, wie die Balzrituale von Eidechsen funktionieren und er Dinge gesehen hat, die selbst die Hauptfigur nicht vor hatte zu sehen... Ich frage mich, ob die ganze Echsen-Anabasis der Handlung irgendwie extrem zuträglich war und ob neue Charaktere aus dieser Linie für die zukünftige Entwicklung der Dinge wichtig wären. In Folge zwei habe ich keine Zweifel und ich glaube, dass ich die Psychoprinzessin oder Eviley (meine neue Lieblingsfigur) noch sehen werde, da doch zum Beispiel Brain Unglaus zu uns zurückgekehrt ist. Kurzum, die zweite Staffel kommt mir peinlich vor, weil ich locker auf eine ganze Hälfte verzichten würde, während die andere einfach wieder göttlich ist und zeigt, wie unser Protagonist "alles im Griff hat", auch wenn er selber oft nicht weiß wie. Aber diese ganze Show, eine Strategie, bei der man ein bisschen mit sich selbst spielt und ein bisschen mit allen, macht mir immer noch viel Spaß und ich mag Overlord immer noch und freue mich immer noch auf weitere Folgen - nur bitte nicht so unbedeutend wie die Echsen es waren. 7,5/10 (03.04.2018)

Die 3. Overlord Staffel hatte für mich einen ähnlichen Verlauf wie die vorherige. Der Anfang ist etwas undeutlich, voll mit unnötigen Dingen (denn ich musste unbedingt rausfinden, dass es eine jungfräuliche Sukuba gibt) und viel Watte, wo ich mir bei der ersten Folge dachte, dass dies eher als Bonusmaterial geeigneter wäre (OVA) definitiv aber nicht als Einführung in die neue Saison. Das ganze Geschehen rund um Carne erschien mir nicht so interessant, war aber andererseits zumindest für die weitere Handlung wichtiger als die ganze Anabase mit Echsen (tut mir leid, aber das kann ich einfach nicht vergessen) in der letzten Saison. Der zweite Teil mit dem einfallen der Abenteurern in das Grab war schon besser, viel interessanter mit einem sehr gelungenen Ausgang, der mich daran erinnerte, dass man den hiesigen Protagonisten nicht als positiven Charakter bezeichnen kann. Und das Finale? Gut gemachte Gradation und eine Demonstration dessen, was es bedeutet, wirklich OP zu sein und dass es unter Umständen sehr attraktiv sein kann. In den letzten Folgen war ich wieder auf dem Höhepunkt meines Wohlbefindens, es hat mir Spaß gemacht und ich freue mich auf die nächste Fortsetzung. Aber diese Staffelanfänge harken ein wenig (obwohl ich weiß, dass das alles Teil der Kurzgeschichte ist, also gehört es einfach dorthin). 8,2/10 (02.10.2018)

Für mich war diese auf jeden Fall besser als die beiden vorherigen Staffeln, denn diesmal gibt es nichts, was mir nicht Spaß gemacht hatte oder meiner Meinung nach von der wichtigen Handlung ablenkt hat. Keine Balz von Eidechsen, halt ein stink normales Leben im Dorf Carne gefüllt mit weiteren Platzhaltern. Klar könnte man sagen, dass die Eröffnungshandlung mit dem Imperium oder den Zwergen eine ähnliche Ablenkung sein könnte wie die oben erwähnten, aber es hat mich nicht so beeinflusst und es kam mir vor wie wichtige, interessante und lustige Teile der Serie, also hatte ich kein Gefühl von Zeitverschwendung. Ja und die zweite Hälfte ist einfach ein Massaker, und zwar buchstäblich. Es ist interessant zu sehen, wie es dem Overlord geht und mit schauder immer mehr zu erkennen, dass ich die Geschichte wirklich von der anderen Seite betrachte, als es im Fantasy üblich ist, und anstatt darüber nachzudenken, ob der Overlord die Welt übernehmen wird und wie episch die Reise noch sein wird und man sich zu fragen beginnt, ob irgendjemand ihn aufhalten kann und man sich klar wird, dass es diesmal wirklich jemand tun sollte... Glücklicherweise stellt diese Staffel auch neue und interessante Gegner vor, die bei allem ein großes Mitspracherecht haben könnten, und es gibt bereits einige Hinweise darauf, dass tatsächlich eine ganze große Fraktion aufgebaut wird, sodass diese zukünftigen Konfrontationen wieder episch und verrückt werden könnten. Alles ist immer noch hervorragend durchdacht und zusammengestellt, das ganze Worldbuilding kommt hier gut zum Einsatz, aber gleichzeitig entwickelt sich alles immer noch in neue Richtungen. Viele Charaktere erhalten endgültige Auflösungen, einige dabei unerwartet schnell... Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, stellt sich noch einmal heraus, dass das größte und gefährlichste Monster, mit dem das alles eigentlich begonnen hat, wieder ein Mal ein Mensch ist. Übertriebene und verrückte menschliche Emotionen (Renner) und auch menschliche Dummheit (Philip) können manchmal mehr Schaden anrichten, als man erwarten würde. Es ist einfach eine erstaunliche Staffel, ich freue mich auf die nächste (diesmal verfilmte) Fortsetzung und bete, dass Kugane Marujama neue Kraft und Lust am Schreiben findet, sein Burn-out überwindet und zum ursprünglichen Plan zurückkehrt, sprich, dass der Overlordroman mindestens die 30 Bände haben wird und der Anime noch ein paar weitere Staffeln bekommt, denn als Autor hat er ein unbestreitbares Talent, das zu schade wäre, um es irgendwo im Büro zu verplempern...  9/10 (27.09.2022)