Garten Eden


Vom König geadelt: Die Ardèche-Marone (E01)

(Folge)
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Deutschland, 2017, 30 min

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Esskastanien werden in der Ardèche seit Jahrhunderten angebaut, manche Bäume sind bis zu 400 Jahre alt. Früher waren die Früchte ein Grundnahrungsmittel, heute gilt die Marone in Frankreich als Delikatesse. Allein in der Ardèche soll es 65 verschiedene Sorten geben. Die Arbeit der Kastanienbauern ist mühselig. Von der Marone allein leben können nur wenige. Pierre-Thibaut Louche aus Laval-d’Aurelle hat deshalb noch einen zweiten Beruf: Schafzüchter. Die Tiere weiden das ganze Jahr unter den Bäumen und halten die Parzellen sauber. Nur zur Ernte dürfen sie dort nicht bleiben, denn sie lieben Maronen und würden die Früchte fressen. Auch im Haushalt der Familie Louche findet die Esskastanie ihren Weg auf den Speiseplan: als Mehl im Kuchen, gegrillt oder auf verschiedene Arten eingelegt, als Beilage oder in Soßen. Seit einigen Jahren macht den Maronenbauern ein importierter Schädling aus Asien zu schaffen, ein nur knapp drei Millimeter großes Insekt mit Riesenwirkung. Viele Plantagen sind befallen. Das bedeutet bis zu 80 Prozent Ernteausfälle. Erst vor kurzem hat ein japanischer Forscher den natürlichen Feind der Gallwespe entdeckt, die Torymus sinensis. Diese winzige Wespe frisst die Larven der Gallwespe. Auf rund 34.000 Hektar Land wachsen in der Ardèche Kastanienbäume, doch nur 6.000 Hektar werden bewirtschaftet. Der Rest ist verwildert. Dabei ist die Nachfrage nach Esskastanien aus der Ardèche groß. Vom gestiegenen Appetit auf Esskastanien könnte die gesamte Region profitieren, aber nur wenige wagen den mühevollen Maronenanbau. (arte)

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