Die Channel Islands vor Kaliforniens Küste

(Serie)
  • Frankreich Les Galapagos de Californie
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Frankreich, 2016, 3x45 min

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Im Pazifik vor Los Angeles liegen die Channel Islands, die kalifornischen Kanalinseln. Der Archipel aus acht Inseln veranschaulicht eindrucksvoll die Folgen menschlicher Eingriffe in die Natur.

Folge 1: Das Paradies Nur wenige Seemeilen vor der Megacity Los Angeles liegen die Channel Islands, die kalifornischen Kanalinseln. Ein einzigartiger Ort, der die Folgen menschlicher Eingriffe in die Natur eindrucksvoll veranschaulicht. Die acht Vulkaninseln gehören zu den ältesten Siedlungsgebieten Nordamerikas. Die Inselgruppe ist ein wahres Naturparadies. Mehrere große Meeresströmungen laufen hier zusammen. Vor rund 13.000 Jahren besiedelten Chumash-Indianer aus dem Norden des Kontinents den Archipel. Die riesigen Seetangwälder vor der kalifornischen Küste sind eines der artenreichsten Ökosysteme der Welt, in dem Wale, Robben, Seeotter, Schalentiere und Fische leben. Auf den von Raubtieren freien Inseln fanden die Chumash jahrtausendelang ein wahres Paradies auf Erden. Das 18. Jahrhundert brachte eine Wendung: Die Spanier und ihre katholischen Missionen zerstörten die natürliche Ordnung, auf der die Indianer ihre Existenz aufgebaut hatten. Sie machten sich die Natur untertan und führten Haus- und Nutztiere ein. Die Chumash suchten in den Missionen Zuflucht, wo sie jedoch zu harter Arbeit gezwungen wurden oder den von den Europäern eingeschleppten Krankheiten erlagen. Die Inselgruppe blutete aus bis zur Ankunft neuer Kolonisten im 19. Jahrhundert.

Folge 2: Das ökologische Desaster Nur wenige Seemeilen vor der Megacity Los Angeles liegen die Channel Islands, die kalifornischen Kanalinseln. Ein einzigartiger Ort, der die Folgen menschlicher Eingriffe in die Natur eindrucksvoll veranschaulicht. Die acht Vulkaninseln gehören zu den ältesten Siedlungsgebieten Nordamerikas. Die Inselgruppe ist ein wahres Naturparadies. Mehrere große Meeresströmungen laufen hier zusammen, wo sich die ersten indigenen Völker Amerikas niederließen und Jahrtausende lang lebten. Mit der Ankunft der europäischen Siedler vor etwa 200 Jahren begann jedoch ein radikaler Wandel. Die Dokumentation veranschaulicht, wie der Mensch die Natur des Archipels nach und nach zerstörte. Im 19. Jahrhundert lockten scheinbar unerschöpfliche natürliche Ressourcen Zehntausende Siedler in den Westen.
Pelze und Fett der großen Meerestiere waren ein beliebtes Handelsgut – die Ausbeutung der Ozeane begann. Der Boden wurde zur Viehhaltung genutzt. Farmer zogen in neu errichtete Ranches und brachten Tausende Kühe, Pflanzensamen, aber auch Ratten und andere exogene Arten mit. Durch diese neuen Spezies geriet das natürliche Gleichgewicht ins Wanken; das Vieh fraß die Vegetation und innerhalb kürzester Zeit verödeten Hügel und Täler. Auf einer der Inseln entstand sogar eine Stadt: Avalon entwickelte sich rasch zum bevorzugten Ferienort der High Society von Los Angeles, und an der Küste von Santa Catalina wurden nicht weniger als 600 Filme gedreht. Im Zweiten Weltkrieg versetzte man dem Archipel mit der Errichtung eines Marinestützpunktes den Todesstoß. Nach Kriegsende rief die zerstörte Natur alarmierte Wissenschaftler auf den Plan, und man wurde sich langsam des desaströsen Eingriffs in die Natur bewusst.

Folge 3: Retten, was zu retten ist Durch jahrelange Weidewirtschaft und die daraus resultierende Erosion sind die Böden der kalifornischen Kanalinseln heute völlig ausgetrocknet. Von den Wäldern blieben nur noch ein paar Eichen übrig, der Tierbestand schwindet beängstigend schnell dahin. Im Meer entdeckten die Forscher, dass das Insektenschutzmittel DDT seit Jahrzehnten für das Sterben großer Raubfische verantwortlich ist. Nun riefen Nationalparks und private Organisationen ein breit angelegtes Sanierungsprogramm ins Leben: Die Inseln sollen von nicht endemischen Arten befreit und wieder mit heimischen Tier- und Pflanzenarten bevölkert werden. Damit sich die Vegetation erholen kann, wurden Zehntausende Schweine und Schafe getötet. Königsadler werden auf dem Kontinent gefangen und auf den Inseln wieder ausgesetzt. Das Vorhaben ist umstritten: Tierschützer beschuldigen Wissenschaftler, hier zu stark in die Natur einzugreifen und bei der Ansiedlung der Arten zu stark zu experimentieren. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Rettung und der Wiedereinführung heimischer Tierarten wie Inselfuchs, Weißkopfseeadler und Meeresotter. Die Methoden der Forscher zur Wiederherstellung des ursprünglichen Ökosystems sind spektakulär und nicht unumstritten aber sie zeigen bereits erste Erfolge. (arte)

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