Geheimakte Jesus - Die Evangelien der Ketzer

(Fernsehfilm)
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Deutschland, 2008, 40 min

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Als vor zwanzig Jahren ein ägyptischer Händler dem internationalen Kunsthandel eine Jahrtausende alte Schriftensammlung anbietet, ahnen Experten, dass sich dahinter eine Sensation verbirgt. Eines der Manuskripte trägt nämlich den Titel: "Das Judas-Evangelium". Zehn Millionen Dollar verlangt der Ägypter. Eine Summe, die keiner aufbringen kann. Die Verkaufsgeschäfte, die zwischen Kairo, der Schweiz und den USA hin und her gehen, scheinen dem Szenario eines Krimis entnommen zu sein: Betrug, Zahlungen von Schmiergeldern und Raub. Am Ende erwirbt eine wohlhabende Stiftung das mittlerweile in Tausende von Fragmenten zerfallene Manuskript. Heute wird es in der Schweiz in mühseliger Detailarbeit rekonstruiert. Ein Evangelium des Judas? Wir kennen die vier Evangelien des Neuen Testaments, in denen die Lebensgeschichte von Jesus und seinen Jüngern aufgeschrieben ist. Sie sind die "Gründungscharta" des Christentums. Aber zum Erstaunen der meisten Menschen gibt es auch andere so genannte "Evangelien". Sie wurden in Oberägypten bei dem Ort Nag Hammadi vor mehr als einem halben Jahrhundert gefunden: eine große Sammlung, die ein ganz anderes Bild von Jesus und seinen Anhängern vermittelt.
Beruht unser Wissen über das Leben Jesu auf einseitig ausgerichteten, auf manipulierten Informationen? Ist das, was unsere Bibel über Jesus berichtet, vielleicht falsch? Schon das frühe Christentum war sich uneinig. Unterschiedliche Glaubensrichtungen bekämpften sich. Einige Gruppen schlossen sich zu Geheimbünden zusammen, deren Glaube und deren Rituale streng gehütet wurden. Sie beriefen sich auf eigene "Evangelien". Von ihren Gegnern wurden sie als "Ketzer" verfolgt. "Geheimakte Jesus - Die Evangelisten der Ketzer" konfrontiert den Zuschauer mit neuen Informationen über Jesus, wirft anhand der sensationellen Funde in Ägypten Licht auf die explosive Frühzeit der jungen Religion und stellt unser Wissen vom "historischen" Jesus in Frage. Archäologische Spuren werden in Israel und Ägypten verfolgt. Naturwissenschaftliche Untersuchungen sollen Alter und Beschaffenheit der Schriften bestimmen. Die Filmemacher sprechen mit Experten in Europa und den USA. Schließlich soll ein "human laboratory", ein mit Experten besetztes Labor Antworten auf die Frage finden: Wenn die "Evangelien der Ketzer" stärkere Verbreitung und Anerkennung gefunden hätten, wie wäre dann die Geschichte des Christentums verlaufen? (ZDFneo)

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