Hanbury (S03E18)

Der Botanische Garten Hanbury liegt auf dem Felssporn des Kap Mortola zwischen Menton und Ventimiglia. Das rund 18 Hektar große Gelände birgt ein atemberaubend schönes Landschaftsschutzgebiet voller spektakulärer Ausblicke aufs Mittelmeer. Mit seinen prachtvollen Pflanzungen, darunter aus Australien, Neuseeland und Kalifornien importierten Arten, bietet der Garten dem italienischen Küstenstreifen über beinahe sechs Kilometer hin Schutz. 1867 erwarben der weit gereiste britische Kaufmann Thomas Hanbury und sein Bruder Daniel das Gelände. Aus einer Botanikerfamilie stammend, verdankten sie ihre Leidenschaft für die Pflanzenkunde der Erziehung im Geiste des Quäkertums, das Liebe und Achtung der Natur lehrt. Mit der Anlage des botanischen Gartens verwirklichte Thomas Hanbury seinen Traum, exotische Pflanzen zu akklimatisierten und zu sammeln. Er vergrößerte und modernisierte die antike Villa am Hang und machte sie mitsamt dem umliegenden Grund und Boden zu seinem Hauptwohnsitz.
Der steil abfallende Garten – der Höhenunterschied beträgt fast 100 Meter – grenzt in seinem unteren Bereich direkt bis ans Meer. Er wird von einer alten Römerstraße und einer der größten Pergolen Europas durchquert. Die Zypressenallee verbindet die Villa und das maurische Mausoleum mit der Küste. Die zahlreichen bepflanzten Parzellen und die restaurierten landwirtschaftlichen Terrassen beherbergen verschiedene botanische Sammlungen. 1960 wurde der Garten der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und 1987 der Universität Genua übergeben – mit der Maßgabe, weiterhin ein Ort des Forschens, Lernens und Genießens zu sein. Die Verantwortlichen bemühen sich, die botanischen Sammlungen aus Thomas Hanburys Zeit originalgetreu wiederherzustellen und beherzigen sein Credo: „Handle niemals gegen die Natur!“ (arte)