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Im Oktober 1941 werden in Tokio zwei Männer verhaftet: der deutsche Korrespondent Dr. Richard Sorge und der japanische Journalist Hotsumi Ozaki. Unter Androhung der Todesstrafe bezichtigt man sie der Spionage für die Sowjetunion. Auf Grund der Beweislast des unter Folter erpressten Geständnisses seines Freundes Ozaki bleibt auch Sorge keine andere Wahl als zu gestehen. Während Ozaki sich nicht als Spion sieht, bekennt sich Sorge zur Anklage. Ozakis Motiv war die Verwirklichung seines Traums – die Befreiung der asiatischen Völker vom Kolonialismus ausländischer Großmächte. Richard Sorge dagegen hatten die Kriegserlebnisse als Freiwilliger im Ersten Weltkrieg zum Kommunisten werden lassen.
Für diese Ideologie ist er Spion aus Leidenschaft. Einig aber sind sich beide Männer in dem Glauben, die Welt verbessern zu können. Rückblickend erinnern sich die Inhaftierten an ihr gemeinsames Wirken im Laufe der vergangenen zwölf Jahre: Erstmals begegnen sich Sorge und Ozaki 1931 in Shanghai. Das Treffen vermittelt die engagierte Kommunistin und Journalistin Agnes Smedley. Shanghai ist zu dieser Zeit Tummelplatz des internationalen Großkapitals und Japan will endlich zu den Großmächten gehören. Sorge, offiziell Korrespondent der Frankfurter Zeitung, braucht Details über Japans geheime Aggressionspläne gegen das Reich der Mitte. Hotsumi Ozaki ist dafür der beste Mann. Als Absolvent der Kaiserlichen Universität gehört der brillante Journalist zur Elite Japans und pflegt beste Kontakte. Die Wege der Männer trennen sich, als Ozaki nach Japan zurückberufen wird und Richard Sorge nach Moskau.
Sorges neuer Einsatzort, so bestimmt es der russische Geheimdienst, wird Japan. In Moskau bleibt ihm nur eine kurze gemeinsame Zeit mit Freundin Katja. Sie beschließen zu heiraten. 1933 trifft Richard Sorge in Tokio erneut mit Hotsumi Ozaki zusammen. Längst diktiert das Militär die aggressive Außenpolitik und japanische Truppen operieren bereits gefährlich nah an Sibiriens Grenze. Die innenpolitische Situation ist katastrophal, Wirtschaftsboykott und Missernten bedrohen insbesondere die Existenz der Bauern – ein Nährboden für fanatischen Nationalismus entsteht. Junge Offiziere putschen gegen das Parlament. Zum Weihnachtsempfang der Deutschen Botschaft macht Dr. Sorge die Bekanntschaft des Militärattachés Eugen Ott und seiner Frau Helma. Sie beschert ihm nicht nur eine reizvolle Liebschaft, sondern Schutz und Rückendeckung im totalitär überwachten Japan – zumal ihm Ott die Mitgliedschaft in der NSDAP ermöglicht. (ARD)

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