Mit dem Zug durch... - Season 4 (2010) (Staffel)


Sardinien (S04E01)

(Folge)
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Deutschland, 2010, 45 min

Inhalte(1)

„Wer über das Meer kommt, will uns bestehlen“, lautet ein sardisches Sprichwort. Doch heute kommen vor allem Touristen übers Meer nach Sardinien und geben hier ihr Geld aus. Einige erkunden die Mittelmeerinsel mit der Eisenbahn. Dafür eignen sich besonders die landschaftlich reizvollen Schmalspurstrecken, auf denen der „Trenino verde“, der kleine grüne Zug, entlang zuckelt. Schon der englische Schriftsteller D. H. Lawrence macht im Jahr 1919 diese Reise und notiert in seinem Tagebuch: „Es ist eine närrische Eisenbahn.… Sie rattert durch Berg und Tal, nimmt gelassen die schärfsten Kurven; nicht wie das eine richtige große Eisenbahn tut, sondern mit einem tiefen Grunzen wendet sie sich und stänkert durch den Tunnel, rennt wie ein keuchendes Hündchen die Hügel hinan, tut einen Rundblick, saust in eine andere Richtung davon und schleift uns alle bedenkenlos hinter sich her.“ Daran hat sich bis heute nichts geändert.
Die Reise beginnt in Pálau im Nordosten Sardiniens. Der Zug fährt in die Barbagia, jene wilde, unzugängliche Gegend, in der einst maskierte Banditen zu Hause waren und Reisende überfielen. Die Räuber lebten zurückgezogen in den Bergen. Das wohl berühmteste Banditendorf war Orgosolo, das heute für seine „murales“, seine politischen Wandmalereien, bekannt ist. Feinschmecker können beim Fang und der Zubereitung der „bottarga di muggine“ des „Sardischen Kaviars“ zuschauen. Eine Designerin macht aus Kork Kleider und Schuhe. Und in den Bergen hört man den „canto a tenore“, einen melancholischen Gesang, der unter dem Schutz der UNESCO steht. Die UNESCO wacht auch über die Nuraghen genannten Turmbauten, die das Wahrzeichen Sardiniens sind. Im Süden der Insel geht dann die Reise zu Ende. (arte)

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